Nach einem schwachen Start hatte er sich lange in positivem Terrain behauptet, bevor ihn einmal mehr eine Schwächephase an der Wall Street nach unten zog.
Doch während die New Yorker Indizes wieder deutlich ins Plus drehten, reichte es beim Dax nach den jüngsten Verlusten von insgesamt über fünf Prozent letztlich nur für einen Kursanstieg um 0,27 Prozent auf 13.793,94 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen ging 0,30 Prozent fester mit 29.816,32 Punkten aus dem Handel.
Das Dax-Eurozonenpendant EuroStoxx 50 schaffte zum Schluss einen Gewinn von 0,36 Prozent auf 3734,64 Zähler. Die nationalen Indizes in Paris und London legten geringfügig stärker zu. Dagegen standen der US-Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Handelsende jeweils rund ein Prozent im Plus.
Analyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets sprach von einem »turbulenten Handelstag« in Frankfurt. »Noch haben die Bullen nicht kapituliert. Aber vor dem Hintergrund sich auftürmender Risiken fällt es ihnen zunehmend schwerer, sich gegen die fast schon tsunamiartigen Verkaufswellen zu stemmen«, bilanzierte er.
Die Quartalsberichte der Dax-Konzerne wurden mehrheitlich positiv aufgenommen, allen voran die Zahlen von Hellofresh: Die Aktien schnellten mit einem Kurssprung von gut elfeinhalb Prozent an die Indexspitze, nachdem der Kochboxenversender trotz weniger Corona-Einschränkungen einen Umsatzsprung berichtet hatte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging zwar weiter zurück, fiel aber besser als erwartet aus.
Dahinter schafften die Aktien des Aromenherstellers Symrise, des Diagnostikspezialisten und Labordienstleisters Qiagen und des Autobauers Mercedes-Benz Kursgewinne zwischen anderthalb und knapp sechs Prozent. Die Titel des Sportartikelherstellers Puma büßten hingegen 2,8 Prozent ein.
Dax-Schlusslicht war die Deutsche Bank mit einem Kursverlust von über fünfeinhalb Prozent. Sie war zwar ebenso wie die Commerzbank mit einem überraschend hohen Gewinn ins Jahr gestartet. Doch während ein Aktienhändler der Konkurrentin »brillante Ertrags- und Gewinnkennziffern« attestierte, wertete er die Zahlen der Deutsche Bank als durchwachsen. Dementsprechend zählten die Commerzbank-Papiere mit einem Plus von 1,3 Prozent zu den besten Werten im MDax.
Ähnlich stark legten die Bechtle-Papiere zu, nachdem der IT-Dienstleister einen überraschend stark gestiegenen Vorsteuergewinn berichtet hatte. Dagegen brockte ein hoher Quartalsverlust des Energiekonzerns Uniper der Aktie ein Minus von 0,9 Prozent ein.
Im Nebenwerte-Index SDax büßten die Aktien von DWS wegen eines überraschenden Mittelabflusses bei der Deutsche-Bank-Tochter fast zweieinhalb Prozent ein. Papiere von Adler Group brachen als Schlusslicht um weitere gut 15 Prozent auf ein Rekordtief ein. Händlern zufolge konnten die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer Sonderprüfung der Vorwürfe des Leerverkäufers Viceroy durch die Wirtschaftsprüfer KPMG die Bedenken am Markt nicht ausräumen, wenngleich sich das Unternehmen von den Vorwürfen entlastet sieht.
Am deutschen Rentenmarkt legten die Kurse weiter zu. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 136,85 Punkte, während die gegenläufige Umlaufrendite von 0,74 Prozent am Vortag auf 0,69 Prozent fiel. Der Bund-Future gewann 0,08 Prozent auf 155,62 Punkte nach.
Der Euro setzte die Verluststrecke fort. Erstmals seit fünf Jahren fiel die Gemeinschaftswährung unter 1,06 US-Dollar. Zuletzt notierte sie bei 1,0551 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0583 Dollar festgesetzt.
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