Mit Blick auf die Börsenrally, die dem Dax seit Jahresbeginn inzwischen ein Plus von rund neun Prozent beschert hat, werde die Berichtssaison nun umso wichtiger, hob Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners hervor. Denn die gestiegenen Kurse müssten jetzt nachträglich mit Gewinnsteigerungen gerechtfertigt werden.
Einbußen bei Continental und BASF
Die Kurse von Continental und BASF untermauerten die Aussagen des Börsenexperten: Der Reifenhersteller und Autozulieferer Conti hatte mit seinem am Vorabend überraschend vorgelegten Zahlenwerk enttäuscht. Die Aktien büßten am Dax-Ende rund drei Prozent ein.
Die Papiere von BASF aber schüttelten anfängliche deutliche Verluste schnell ab und gingen 0,6 Prozent höher aus dem Handel. Der Rückzug der Tochter Wintershall Dea aus Russland sowie daher hohe Abschreibungen hatten dem Chemiekonzern 2022 einen Milliardenverlust eingebrockt. Belastungen infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der in der Folge stark gestiegenen Energiepreise hatten sich aber bereits abgezeichnet.
Deutlich positiv reagierten die Anteilsscheine der Lufthansa auf Geschäftszahlen der Fluggesellschaft United Airlines. Die Papiere zogen an der MDax-Spitze um gut fünf Prozent an. Die Branchenkollegin aus den USA geht davon aus, dass ihr Gewinn im ersten Quartal mehr als doppelt so hoch sein wird als Analysten derzeit erwarten.
Derweil macht die Lufthansa bei der angestrebten Übernahme der italienischen Fluggesellschaft Ita Airways ernst. Der deutsche Konzern reichte beim Wirtschafts- und Finanzministerium in Rom ein Angebot für die Alitalia-Nachfolgerin ein.
Fraport gewinnt
Einem Händler zufolge rechnen indes Analysten beim Flughafenbetreiber Fraport mit guten Geschäftszahlen. Dessen Anteilsscheine schnellten um knapp fünf Prozent in die Höhe.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss prozentual unverändert mit 4174,34 Punkten. Der Cac 40 in Paris bewegte sich kaum vom Fleck, während der FTSE 100 in London leicht nachgab. In New York stand der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss rund ein Prozent im Minus.
Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0839 (Dienstag: 1,0843) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9226 (0,9222) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,19 Prozent am Vortag auf 2,09 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,52 Prozent auf 127,16 Punkte. Der Bund-Future zog um 0,61 Prozent auf 140,00 Punkte an.
© dpa-infocom, dpa:230118-99-261239/7