Die laufende Rally hat den Dax von seinem Oktober-Tief aus inzwischen um rund 12 Prozent nach oben getrieben. Im November gewann der Leitindex 9,5 Prozent und machte den Großteil der Korrektur seit August wett. Zudem schaffte das wichtigste deutsche Börsenbarometer seine fünfte Woche in Folge im Plus. Das entspricht der längsten Gewinnserie des Jahres 2023. Charttechnisch gesehen ist der Weg bis zum Rekordhoch bei 16.528,97 Punkten frei.
Auch an den übrigen europäischen Leitbörsen ging es merklich nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx endete 0,8 Prozent höher. Die Leitindizes in Paris und London legten um 0,5 beziehungsweise 1,0 Prozent zu. In New York notierte der Dow Jones Industrial zuletzt rund 0,6 Prozent höher.
Die Anleger honorierten den guten Job der US-Notenbank, begründete Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management den starken Lauf. Die Fed habe die Inflation bekämpft, ohne zugleich eine schwere Rezession auszulösen. Eine moderatere Teuerung stelle nun das hohe Zinsniveau infrage, weshalb Investoren baldige Zinssenkungen erwarteten. Das gilt ebenso für die Euroregion. In den kommenden Monaten dürfte sich die Inflation auch dort weiter abschwächen, glauben die Experten der Helaba. Marktteilnehmer könnten daher vermehrt darauf setzen, dass der nächste Zinsschritt eine Senkung sein werde.
Diese Zinshoffnungen gaben Immobilienwerten weiteren Auftrieb. Vonovia gewannen im Dax 4,0 Prozent. LEG und TAG Immobilien legten im MDax um 4,0 beziehungsweise 3,2 Prozent zu. Spitzenwert im Index der mittelgroßen Unternehmen war jedoch die Jenoptik-Aktie mit plus 5,6 Prozent. Der Technologiekonzern hob zum Kapitalmarkttag seine mittelfristigen Profitabilitätsziele an und übertraf die Erwartungen.
Die Anteile von Bechtle sackten am MDax-Ende um 4,5 Prozent ab. Der IT-Dienstleister verschaffte sich mithilfe einer Wandelanleihe frische finanzielle Mittel. Das Geld soll unter anderem für Zukäufe im In- und Ausland genutzt werden. Da Aktionäre keine Bezugsrechte hatten, wird ihr Anteil damit verwässert.
Mit minus 3,7 Prozent zählten die Papiere von Metro zu den schwächsten SDax-Werten. Die US-Bank JPMorgan ist inzwischen negativer gestimmt für den Großhändler und stufte die Aktie auf »Underweight« ab.
Der Euro kostete zuletzt 1,0881 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0875 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,43 Prozent am Vortag auf 2,44 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,03 Prozent auf 125,19 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,73 Prozent auf 133,31 Punkte zu.
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