Am Handelsende stand der Leitindex Dax mit einem Plus von 0,57 Prozent bei seinem Tageshoch von 12.905,48 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen schloss 0,23 Prozent höher bei 25.755,18 Zählern. Positive Impulse kamen am Nachmittag von der freundlichen Eröffnung der Wall Street. Zuvor hatten die Gas-Krise in Europa, die Gefahr neuerlicher Corona-Lockdowns in China sowie geringe Konjunkturerwartungen belastet.
Auch die anderen europäischen Leitbörsen erholten sich im späten Handel und verbuchten Gewinne. Der EuroStoxx 50 stieg um rund 0,4 Prozent. In Paris ging es für den Cac 40 sogar um 0,8 Prozent hoch, während der FTSE 100 in London um lediglich 0,2 Prozent zulegte. In New York lag der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss rund 0,3 Prozent im Plus.
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten trübten sich im Juli gegenüber dem Vormonat noch drastischer ein als von Analysten ohnehin schon befürchtet. Dies belegte das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW. Die Sorgen über eine Energiekrise und die Aussicht auf steigende Zinsen sorgten auch bei der Bewertung der Konjunkturlage für eine überraschend deutliche Verschlechterung.
Nun rücken die US-Inflationsdaten in den Fokus, die am Mittwoch erwartet werden. Dabei befürchten die Dekabank-Experten, dass die Preise im Juni im Vergleich zum Vormonat sogar noch kräftiger gestiegen sein dürften als im Mai.
Unter den Einzelwerten waren die Luftfahrtaktien Airbus und MTU mit Gewinnen von jeweils mehr als 4 Prozent die Spitzenreiter im Dax. Auch die Papiere der Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt gehörten mit Kursaufschlägen von 0,9 beziehungsweise 2,1 Prozent zu den attraktiveren Werten.
Die tags zuvor schwachen Aktien von BASF zeigten sich nach vorläufigen Quartalszahlen gut erholt und legten um mehr als 3 Prozent zu. Der Chemiekonzern schnitt dank Preiserhöhungen und des schwachen Euro besser als von Analysten erwartet ab und bestätigte seine Jahresziele.
Einige Immobilienwerte standen etwas unter Druck. Bei Grand City Properties belastete zusätzlich eine Abstufung. Die Aktien büßten 1,1 Prozent ein und waren zeitweise so günstig zu haben wie zuletzt 2015.
Der Euro wurde zuletzt bei 1,0066 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0042 Dollar festgesetzt.
Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 1,12 Prozent am Vortag auf 0,95 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,86 Prozent auf 135,81 Punkte. Der Bund-Future gewann 1,04 Prozent auf 152,87 Zähler.
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