Der Dax schloss dank des späten Rückenwinds 0,24 Prozent höher bei 13.243,33 Punkten. Das Wochenplus beläuft sich damit auf rund 4 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte rutschte hingegen am Freitag um 1,21 Prozent auf 23.51,17 Punkte ab. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50, gewann 0,24 Prozent. An der Wall Street wurde zunächst ein schwacher Handelstag erwartet, ehe die Aktien nach der Eröffnung deutlich ins Plus drehten.
Der Abwärtsdruck am Aktienmarkt werde aktuell von starken Unternehmensbilanzen und der Aussicht auf eine langsamere geldpolitische Straffung aufgefangen, schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets. Das Potenzial nach oben sei angesichts der schwierigen Nachrichtenlage aber begrenzt.
Auffällig sei auch die Widerstandsfähigkeit des Marktes gegenüber schlechten Quartalszahlen, schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Selbst der herbe Einbruch der Amazon-Aktie infolge der Quartalszahlen treibe die Anleger nicht in die Flucht. Und die Erwartung, dass der Gipfel der Zinsschritte bald erreicht sein könnte, wirke euphorisierend.
In den USA hatte am Donnerstag nachbörslich Amazon einen mauen Quartalsberichte vorgelegt. Das Unternehmen reihte sich damit bei Tech-Schwergewichten wie Alphabet, Microsoft und Meta ein, die zuvor bereits mit ihren Zahlen und Ausblicken enttäuscht hatten.
Auch Dax-Konzerne rückten am Freitag in den Fokus. Zahlen legten Airbus und Volkswagen vor. Trotz eines sehr starken Laufs der Aktie des Flugzeugherstellers seit Anfang Oktober legten die Papiere weiter um 3,6 Prozent zu. Händler hoben bei dem Flugzeugbauer den starken freien Barmittelfluss hervor und das daher angehobene Jahresziel für diese Kennzahl. Auf diese Größe schauen Anleger besonders, da sie für die Dividende wichtig ist.
Die T-Aktie mischte sich mit einem Plus von 3,4 Prozent unter die besten Dax-Werte. Sie profitierte davon, dass T-Mobile US nach starken Quartalszahlen die Wachstumsprognosen am Vorabend erneut angehoben hatte. VW-Aktien gaben dagegen nach einem durchwachsenen Quartalsbericht um 1,9 Prozent nach und zogen die Papiere der Porsche-Holding mit nach unten.
Außerhalb der Dax-Familie legten die Papiere der Tochter Porsche AG um 0,7 Prozent zu. Dass der Sportwagenbauer seinen Ausblick nicht angehoben habe, dürfte in erster Linie der Vorsicht des Managements geschuldet sein, schrieb RBC-Analyst Tom Narayan.
Belastet vom Zahlenwerk des US-Konkurrenten Davita sackten die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) um 8,9 Prozent ab. Nicht nur das schlug auf die Papiere des Mutterkonzerns Fresenius SE durch, deren Papiere um 3,2 Prozent nachgaben. Hier kam zudem ein Pressebericht über Maßnahmen des Gesundheitskonzerns gegen den Einfluss des US-Hedgefonds Elliott nicht gut an.
Der Euro wurde nach Börsenschluss mit 0,9942 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 0,9951 (Donnerstag: 1,0037) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,14 Prozent am Vortag auf 2,06 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,23 Prozent auf 127,16 Punkte nach. Der Bund-Future sank am späten Nachmittag kräftig um 1,01 Prozent auf 139,18 Punkte.
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