STUTTGART. Daimler-Konzernbetriebsratschef Michael Brecht fordert, dass der Stuttgarter Autobauer nach der Konzernaufspaltung eine Sperrminorität an seiner abgetrennten Nutzfahrzeugsparte behält.
»Meine Position für die kommenden Gespräche ist daher, dass wir uns auf jeden Fall eine Sperrminorität wünschen«, sagte Brecht der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. Daimlerchef Ola Källenius erklärte in dem Doppelinterview des Blatts, der Autobauer werde durch eine geplante Minderheitsbeteiligung »eine schützende Hand über Daimler Trucks halten«. »Falls draußen im Markt etwas passiert, was nicht im Sinne von Daimler Trucks wäre, dann sind wir da«, sagte Källenius. Er wollte sich aber nicht festlegen, wie hoch die Minderheitsbeteiligung sein wird und ob der Autobauer eine Sperrminorität von mehr als 25 Prozent an dem neuen Daimler-Nutzfahrzeugunternehmen halten werde.
Mit einem solchen Anteil können Großaktionäre wichtige Entscheidungen wie etwa Satzungsänderungen blockieren. Laut Källenius werde Daimler »eine signifikante Mehrheit« der Truck-Sparte an die Börse bringen.
Daimler hatte am Mittwoch das »Projekt Fokus« vorgestellt, mit dem Källenius den Konzern aufspalten will. Die Daimler AG verschwindet, es bleiben zwei eigenständige, dafür jeweils börsennotierte Unternehmen - Mercedes-Benz für die Autos und Vans und Daimler Truck für Lastwagen und Busse. Dafür bringt Daimler die Truck-Sparte wohl noch in diesem Jahr an die Börse. Källenius sagte in der »FAS«: »Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass wir zwei Dax-Konzerne in Stuttgart bekommen.« (dpa)