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CIVD: Caravaning-Geschäft pendelt sich auf hohem Niveau ein

Der Urlaub auf vier Rädern liegt voll im Trend. Der Corona-Boom ist zwar vorbei - die Branche blickt dennoch vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Trotz neuer Sorgen um die Lieferketten.

Stuttgart
Wohnmobile in einer Halle der Messe Caravan Motor Touristik (CMT). Foto: Marijan Murat/DPA
Wohnmobile in einer Halle der Messe Caravan Motor Touristik (CMT).
Foto: Marijan Murat/DPA

Nach den Höchstwerten der Corona-Jahre hat sich das Geschäft der Caravaning-Branche im vergangenen Jahr auf hohem Niveau eingependelt. In Deutschland wurden 2023 mehr als 90.000 Wohnwagen und Reisemobile neu zugelassen, wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) am Montag auf der Stuttgarter Reisemesse CMT mitteilte. Das seien 0,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Das Minus geht demnach auf die gesunkene Nachfrage nach Wohnwagen zurück. Die Neuzulassung von Reisemobilen war 2023 hingegen gestiegen.

CIVD-Präsident Bernd Löher sagte am Montag: »2023 war ein gutes Jahr, wir haben uns auf einem hohen Niveau konsolidiert. Für 2024 sind wir vorsichtig optimistisch«. Die Auftragsbücher der Unternehmen seien weiter gut gefüllt. Auch die zuletzt sinkende Inflationsrate mache Mut, dass sich die Kaufkraft der Verbraucher weiter stabilisiere.

»Das Interesse am Caravaning ist ungebrochen. Ich glaube, das kann man attestieren«, sagte Löher. Die Rahmenbedingungen würden aber auch 2024 sicher nicht einfacher. Zum Beispiel: »Wir hatten gedacht, wir haben die Lieferketten-Problematik halbwegs hinter uns«, sagte er. Durch die Angriffe auf Containerschiffe im Roten Meer werde man nun aber eines Besseren belehrt. Zuletzt hatten die Hersteller etwa mit Lieferproblemen bei Fahrgestellen, sogenannten Chassis, zu kämpfen.

Verband: Plus bei Neuproduktion und Umsatz

Die Produktion der deutschen Hersteller wuchs nach CIVD-Angaben 2023 um 3,3 Prozent. Von den rund 133 600 hergestellten Fahrzeugen gingen fast 52.000 in den Export. Die Branche machte 2023 demzufolge einen Umsatz von 15,3 Milliarden Euro - ein Plus von 8,8 Prozent. Der Zuwachs sei auch auf Preiseffekte zurückzuführen, sagte Löher.

Deutschland ist nach Verbandsangaben der wichtigste Produzent und Exporteur von sogenannten Freizeitfahrzeugen in Europa. Getrieben durch die Corona-Pandemie und den Trend zum individuellen Reisen hatte die Caravaning-Branche in den vergangenen Jahren einen Boom erfahren. 2020 und 2021 hatte die Anzahl der Neuzulassungen jeweils die Marke von 100.000 überschritten. Danach setzte die Normalisierung ein.

Die CMT (Caravaning - Motor - Touristik) ist die nach eigenen Angaben weltgrößte Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit und läuft noch bis zum 21. Januar. Auf dem Gelände sind rund 1600 Aussteller in zehn Hallen präsent. Im vergangenen Jahr kamen rund 265.000 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände in Stuttgart.

© dpa-infocom, dpa:240115-99-618147/3