Britische Haushalte haben einem Zentralbank-Berater zufolge durch den Brexit im Schnitt rund 1000 Pfund (1132 Euro) eingebüßt. »Wir hatten einen großen Boom (an Investitionen) zwischen 2012 und 2016«, sagte der Ökonom Jonathan Haskel in einem Interview, das der Newsletter »The Overshoot« veröffentlichte. »Aber dann haben die Investitionen seit 2016 stagniert, und wir sind hinter die anderen G7-Staaten zurückgefallen.«
Durch die Stagnation habe man verglichen mit dem vorherigen Kurs rund 29 Milliarden Pfund (33 Mrd Euro) eingebüßt, sagte Haskel, der als externes Mitglied im währungspolitischen Ausschuss der Bank of England sitzt und Professor am Londoner Imperial College ist. Diese Produktivitätseinbußen beliefen sich im Moment auf rund 1,3 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung - oder eben 29 Milliarden Pfund im Jahr.
Großbritannien stimmte 2016 für den EU-Austritt und verließ Ende Januar 2020 den Staatenbund formell. Erst seit Anfang 2021 - nach dem Ende einer Übergangsphase - werden die Folgen spürbar. Trotz eines Handelspaktes mit der EU sind die Hürden im Handel größer geworden. Erhoffte Handelsverträge etwa mit den USA sind nicht zustande gekommen und in weite Ferne gerückt.
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