Unternehmen, die wegen des Ukraine-Kriegs höhere Gewinne erzielen, sollen nach dem Willen des argentinischen Staatschefs Alberto Fernández mehr Steuern zahlen.
»Während Millionen Menschen gefährdet sind, profitieren einige wenige stark«, schrieb Fernández am Montagabend (Ortszeit) auf Twitter. Der Gewinn, mit dem niemand gerechnet habe, komme nicht bei den Menschen an. Der Staat müsse das umkehren.
Betreffen könnte dies Medienberichten zufolge Konzerne, die von den gestiegenen Rohstoff- und Lebensmittelpreisen in Folge des Kriegs profitieren - ähnlich wie bei der in Deutschland diskutierten Übergewinnsteuer auf kriegsbedingte Gewinne der Ölindustrie.
Argentinien erzielte im ersten Wirtschaftshalbjahr einen Rekord beim Export von Weizen - und führte nach Branchenangaben wegen des Krieges auch mehr davon nach Afrika aus. Das südamerikanische Land ist ein bedeutender Agrarexporteur.
Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Mai brachte der gemäßigte Linke Fernández Argentinien auch als alternativen Energielieferanten ins Spiel. Sein Land verfüge über das zweitgrößte Vorkommen an nicht-konventionellem Gas, das in Form von Flüssiggas weltweit vertrieben werden könne.
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