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300 Milliarden für Unabhängigkeit von russischer Energie

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs versucht die EU, sich von russischer Energie zu lösen. Wie das gehen könnte, skizziert die EU-Kommission nun in einem Paket. Schon jetzt steht fest: Es dürfte teuer werden.

Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Foto: Olivier Hoslet
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel.
Foto: Olivier Hoslet

Um unabhängig von russischer Energie zu werden, muss die Europäische Union nach Einschätzung der EU-Kommission bis 2030 bis zu 300 Milliarden Euro investieren.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentierte am Mittwoch einen Plan, um sich von fossilen Brennstoffe aus Russland zu lösen und die Energiewende zu beschleunigen. »Wir müssen unsere Abhängigkeit von Russland im Energiebereich so schnell wie möglich verringern«, sagte von der Leyen. Das erfordere erhebliche Investitionen und Reformen.

Energiesparziel erhöht

»Wir mobilisieren zu diesem Zweck bis zu 300 Milliarden Euro.« Der Plan werde helfen, Energie zu sparen, den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu beschleunigen und Investitionen anzustoßen. »Dies wird für unseren europäischen «Grünen Deal» den Turbo zünden«, so von der Leyen. Ziel ist es, im Laufe des Jahrzehnts keine Energie mehr von Russland kaufen zu müssen.

Von der Leyen schlug vor, das Energiesparziel der EU für 2030 von 9 auf 13 Prozent erhöhen. Zudem schlug sie vor, das Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien in der EU bis 2030 von 40 Prozent auf 45 Prozent zu erhöhen.

Kürzere Genehmigungsverfahren

Um das zu erreichen, will die Kommission unter anderem Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energie-Projekte verkürzen, eine Solardachpflicht einführen und mehr klimafreundlichen Wasserstoff importieren. Außerdem soll in Infrastruktur investiert werden - in Stromnetze, aber auch in Gas- und Ölleitungen. Länder wie Ungarn, die besonders von russischem Öl abhängig sind, sollen insgesamt bis zu zwei Milliarden Euro erhalten, um davon loszukommen.

Die rund 300 Milliarden Euro sollen zum Großteil aus Krediten sowie aus Zuschüssen bestehen. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen müssen noch mit den EU-Ländern und dem Europaparlament verhandelt werden.

© dpa-infocom, dpa:220518-99-330258/6