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Ökonom Hüther warnt vor Hyperinflation in Russland

Die Sanktionen gegen Russland machen sich mit großer Wucht im Land bemerkbar. Der Rubel ist im Sturzflug, es drohen gigantische Preissteigerungen.

Schlange vor Bank in Moskau
Menschen in Moskau stehen vor einem Geldautomaten der Alfa Bank Schlange. Foto: Victor Berzkin
Menschen in Moskau stehen vor einem Geldautomaten der Alfa Bank Schlange.
Foto: Victor Berzkin

Der Ökonom Michael Hüther erwartet angesichts des Ukraine-Krieges einen drastischen Wertverlust der russischen Währung.

»In Russland droht nun ein weiterer Wertverfall des Rubels und eine Hyperinflation«, warnte Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), in den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) definiert Hyperinflation als eine Inflation mit gigantischen Preissteigerungen, bei der die Inflationsrate bei mindestens 50 Prozent liege. »Bei Hyperinflation nimmt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes ständig zu, da jeder sein Geld möglichst sofort für Güter ausgibt, um weiteren Preissteigerungen zuvorzukommen«, heißt es im bpb-Lexikon.

Für Deutschland und andere Staaten sieht Hüther in der aktuellen Entwicklung sogar mögliche Vorteile. Denn die Krise lässt auch die Aktienkurse russischer Unternehmen einbrechen. »Für westliche Staaten und Unternehmen könnte es angesichts der minimalen Kurse sogar eine Chance sein, russische Unternehmen zu übernehmen und sich so eigenen Einfluss zu sichern«, sagte Hüther. Darin liege aber auch das Risiko, dass Russland diese Unternehmen verstaatlichen könnte.

© dpa-infocom, dpa:220305-99-392392/2