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Zwei Kinder sterben nach Unfall in Barsinghausen

Nach einem schweren Autounfall in der Region Hannover sterben zwei Kinder. Die Eltern und zwei weitere Menschen werden schwer verletzt. Die Polizei geht dem Verdacht auf ein mögliches Autorennen nach.

Unfall in Niedersachsen
Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Autos bei Barsinghausen sind zwei Kinder ums Leben gekommen. Foto: Frank Tunnat
Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Autos bei Barsinghausen sind zwei Kinder ums Leben gekommen.
Foto: Frank Tunnat

Zwei Kinder sterben nach einem schweren Autounfall in der Region Hannover, vier Erwachsene werden verletzt: Nun geht die Polizei dem Verdacht eines illegalen Autorennens nach.

Es seien bereits mehrere Zeugenhinweise bei der Polizei eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Diese würden nun ausgewertet.

Bereits am Vortag hatten die Ermittler Zeugen gehört und die Spurenlage analysiert. Die Polizei hatte am Samstag mögliche weitere Zeugen gebeten, sich zu melden, um den Verdacht eines illegalen Autorennens zu bestätigen oder zu widerlegen. Eine Tendenz bei den Ermittlungen konnte die Sprecherin am Sonntag nicht nennen.

Bei dem Unfall in Barsinghausen war ein Zweijähriger am Freitag noch am Unfallort gestorben. Sein sechs Jahre alter Bruder erlag in der Nacht zum Samstag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Eltern sowie zwei weitere Menschen waren bei dem Unfall schwer verletzt worden.

Ersten Erkenntnissen zufolge soll eine 39 Jahre alte Autofahrerin mehrere Fahrzeuge überholt und mit verschiedenen Autos aus dem Gegenverkehr zusammengestoßen sein. Darunter war auch der entgegenkommende Wagen der vierköpfigen Familie, in dem die beiden kleinen Kinder saßen. 

Laut den Ermittlern besteht der Verdacht, dass sich die Frau ein illegales Straßenrennen geliefert hat. Demnach beabsichtigte die 39-Jährige in einer Kurve zunächst ein anderes Auto zu überholen. Der ebenfalls 39 Jahre alte Fahrer dieses Wagens habe aber beschleunigt und die beiden Fahrzeuge seien über einen längeren Zeitraum nebeneinander gefahren.

Im weiteren Verlauf sei die Frau mit dem Auto eines 50 Jahre alten Mannes zusammengestoßen, der mit seinem Wagen nach rechts von der Fahrbahn abkam und auf einem angrenzenden Feld zum Stehen kam. Daraufhin stieß sie den Angaben nach mit dem Auto der Familie zusammen, das durch die Wucht des Aufpralls nach rechts von der Fahrbahn geschleudert wurde, sich überschlug und auf dem Dach auf einer angrenzenden Pferdekoppel zum Liegen kam. 

Zuletzt sei die Frau noch mit dem Wagen eines 74 Jahre alten Fahrers zusammengestoßen, der direkt hinter der Familie gefahren war.

Die 39 Jahre alte mutmaßliche Unfallverursacherin, der 50 Jahre alte Autofahrer und die Eltern der Kinder, eine 29-jährige Frau und ein 37 Jahre alter Mann, wurden schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Die beiden anderen Unfallbeteiligten seien unverletzt geblieben. 

Die Feuerwehr befreite demnach die eingeklemmte Familie aus dem Auto und reanimierte die beiden Kinder, wobei für den jüngeren Jungen jede Hilfe zu spät kam. Notfallseelsorger kümmerten sich um die psychologische Betreuung aller Beteiligten und der Einsatzkräfte.

Die 39-Jährige ist der Polizeisprecherin zufolge ansprechbar. Die Ermittler befragten sie demnach am Samstag im Krankenhaus. Der 39 Jahre alte Mann, dessen Wagen die Frau überholen wollte, blieb unverletzt. Ihm war bereits am Unfalltag der Führerschein entzogen worden.

Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen. 

© dpa-infocom, dpa:220227-99-308647/4