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Zahl der Adoptionen im Südwesten sinkt weiter

STUTTGART. Die Zahl der Adoptionen im Südwesten geht weiter zurück. Dabei würden viele Elternpaare sehr gern ein Kind zu sich nehmen, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Stuttgart mitteilte.

Foto: dpa
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2012 wurden 556 Jungen und Mädchen an Kindes statt angenommen, 96 Kinder oder rund 15 Prozent weniger als im Jahr davor. Seit 1990 hat sich die Zahl sogar halbiert. Ende 2012 waren noch 19 Mädchen und 28 Jungen für eine Adoption vorgemerkt. Dem standen 619 Anträge von potenziellen Eltern gegenüber.

Das Geschlecht der Schützlinge spielt keine große Rolle: Jungen und Mädchen waren bei den Adoptionen 2012 mit 276 zu 280 fast gleichauf. Rund ein Drittel von ihnen war jünger als 3 Jahre.

Für knapp zwei Drittel der Kinder änderten sich die Lebensumstände mit der Adoption kaum: Sie wurden von der Stiefmutter oder vom Stiefvater an Kindes statt angenommen. Gut jedes dritte Kind wurde von Menschen adoptiert, mit denen es nicht verwandt war. 79 Kinder und Jugendliche lebten zuvor im Heim, 16 waren Vollwaisen.

Zwei von drei Adoptierten hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. Von den restlichen 190 Kindern stammte etwa die Hälfte aus europäischen Ländern. Die meisten anderen kamen aus Asien (41), viele etwa aus Thailand. Jedes zweite ausländische Kind wurde für die Adoption nach Baden-Württemberg geholt. (dpa)