Ein Unwetterschaden in einem Stellwerk hat am Samstag den kompletten Zugverkehr im Dortmunder Hauptbahnhof lahmgelegt. Tausende Reisende mussten umplanen oder Verspätungen in Kauf nehmen.
Erst am Abend konnte die Störung behoben werden. »Seit Betriebsbeginn am Sonntagmorgen läuft alles wieder planmäßig«, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn AG.
Ein Starkregen hatte nach Angaben der Feuerwehr in der Nacht zum Samstag zahlreiche Straßen im Dortmunder Stadtgebiet überflutet. In dem Stellwerk im Hauptbahnhof gab es einen Wassereinbruch, so dass es seit etwa 3.30 Uhr nicht mehr funktionierte. Techniker arbeiteten den ganzen Tag lang an der Entstörung.
Fernzüge wurden umgeleitet. Regionalbahnen fuhren ebenfalls Umleitungen oder endeten an umliegenden Bahnhöfen. Auf manchen Strecken wurden Busse als Ersatzverkehr eingesetzt.
Ein Spaziergang durch Dortmund
Im Hauptbahnhof bildeten sich teils lange Schlangen vor den Info-Schaltern, viele Reisende checkten per Handy Alternativen. »Zug fällt heute aus«, hieß es auf den Anzeigetafeln hinter jeder Verbindung. Und: »Keine Zugfahrten möglich bis vsl. Betriebsschluss«.
Dennoch reagierten viele Fahrgäste gelassen. »Man kann ja nichts machen«, meinte ein Paar, das am Morgen per Zug von Soest zu einem Tagesausflug nach Aachen aufgebrochen war. Stattdessen seien sie durch Dortmund spaziert und müssten nun schauen, wie sie wieder nach Hause kämen, sagten die beiden.
Bei einem Mann jedoch brannten die Sicherungen durch: Aus Ärger über seinen ausgefallenen Zug habe der 27-Jährige einen Mitarbeiter der Bahn beleidigt und getreten, teilte die Bundespolizei am Sonntag mit. Polizisten nahmen den angetrunkenen Angreifer mit zur Wache und leiteten ein Strafverfahren gegen ihn ein.
Auch zahlreiche Fußballfans waren von dem Zugchaos betroffen und hatten Probleme bei der Anreise zum Stadion. Dort empfing Borussia Dortmund am Samstagnachmittag den SV Werder Bremen. Der BVB ermunterte die Anhänger beider Clubs, sich weiterhin über die sozialen Medien zu helfen und zum Beispiel Fahrgemeinschaften zu bilden.
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