Zerstritten sind sie schon länger, jetzt streiten sie vor Gericht um das Schloss Marienburg bei Hannover: Im Konflikt zwischen Ernst August Prinz von Hannover und seinem Sohn um das Märchenschloss im Norden wird am Landgericht Hannover verhandelt - nach vier Monaten Aufschub.
Den ursprünglichen Verhandlungstermin im vergangenen November hatte das Gericht aufgehoben. Zuvor hatte der bisherige Prozessbevollmächtigte der beiden Kläger das Mandat kurzfristig niedergelegt. Kläger sind der 68 Jahre alte Welfenprinz und eine Firma aus Salzburg.
Die Anordnung des persönlichen Erscheinens von Vater und Sohn wurde - anders als beim ursprünglichen Termin - ebenfalls aufgehoben. Die zuständige Kammer halte eine persönliche Vernehmung »für nicht erforderlich«, teilte das Landgericht mit.
Rückübereignung wird gefordert
Das Oberhaupt der Welfen, der Ehemann von Prinzessin Caroline von Monaco, verlangt die Rückübereignung der Marienburg, des Hausguts Calenberg in der Gemeinde Pattensen-Schulenburg und des Fürstenhauses Herrenhausen in Hannover. Nach Angaben des Landgerichts stützt Ernst August Prinz von Hannover seinen Anspruch unter anderem auf den Widerruf einer Schenkung infolge »groben Undanks«, ungerechtfertigte Bereicherung und den Wegfall der Geschäftsgrundlage.
Ernst August Erbprinz von Hannover sagte, die Klage des Vaters sei »substanzlos und die darin enthaltenen Behauptungen sind falsch«. Der Verhandlung sehe er gelassen entgegen.
2019 war die Familie in die Schlagzeilen geraten, weil Ernst August junior das marode Schloss für einen Euro an die öffentliche Hand verkaufen wollte – gegen den Willen des Vaters. Nach dem Einspruch des 68-Jährigen scheiterte der mit der niedersächsischen Landesregierung ausgehandelte Deal. Schloss und Inventar kamen in eine Stiftung. Der Erbprinz betonte: »Es gibt keinen Grund, sich um die Zukunft von Schloss Marienburg Sorgen zu machen.«
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