Im Jahr 2023 hat mehr als ein Viertel (28 Prozent) der 25-Jährigen in Deutschland noch im Haushalt der Eltern gewohnt. Der Anteil blieb seit dem Jahr 2020 nahezu gleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Söhne ließen sich demnach generell mehr Zeit mit dem Auszug: Im Alter von 25 Jahren lebte im Jahr 2023 noch jeder Dritte (33 Prozent) bei den Eltern. Bei den Töchtern war es gut jede Fünfte (21 Prozent). Von den 30-Jährigen lebten noch 13 Prozent der Männer mit im Elternhaushalt, jedoch nur sechs Prozent der Frauen.
Nord-Süd-Gefälle beim Auszug
Das durchschnittliche Alter des Auszugs liegt laut den Statistikern in Deutschland allerdings deutlich niedriger als im EU-Vergleich. Während hierzulande Kinder aus ihrem Elternhaus im Schnitt mit 23,9 Jahren ausziehen, liegt der EU-Durchschnitt bei 26,3. Noch früher ziehen junge Erwachsene nur in nordischen Ländern aus: »Mit 21,4 Jahren hatte Finnland das niedrigste Auszugsalter. Auch in Dänemark und Schweden (je 21,8 Jahre) verließen Kinder das Elternhaus vergleichsweise früh«, hieß es vom Statistischen Bundesamt. Im Nachbarland Frankreich nabeln sich junge Erwachsene mit 23,7 Jahren durchschnittlich ebenfalls etwas früher von zu Hause ab.
Anders sieht es im Süden und Osten aus. Am spätestens ziehen Menschen im Durchschnitt in Kroatien (31,8 Jahre) aus. Aber auch in der Slowakei (31,0), in Griechenland (30,6) und Spanien (30,4) sowie Italien und Bulgarien (je 30,0) geht der Trend zum späten Auszug.
Überall in der Europäischen Union zogen Töchter früher aus als Söhne - die einzige Ausnahme stellt laut den Experten Malta dar. In Deutschland betrug das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus 2023 bei Frauen 23,1 Jahren und bei Männern 24,7. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt lag das durchschnittliche Alter bei Auszug bei Frauen 25,4 Jahren und Männern bei 27,2 Jahren.
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