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Verschwörungsanhänger muss Millionen-Strafe zahlen

2012 wurden an der Sandy-Hook-Grundschule 20 Schulkinder getötet. Die Aussagen des rechten Radiomoderators Alex Jones, das Massaker sei eine Schauspielinszenierung, kosten ihn nun ordentlich Geld.

Alex Jones
Alex Jones verbreitet immer wieder diverse Verschwörungstheorien. Foto: Briana Sanchez
Alex Jones verbreitet immer wieder diverse Verschwörungstheorien.
Foto: Briana Sanchez

Der US-Verschwörungsanhänger Alex Jones muss wegen seiner falschen Behauptungen zu einem Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule im US-Bundesstaat Connecticut mehr als 4 Millionen US-Dollar Entschädigung an die Eltern eines Opfers zahlen.

Das entschied ein Gericht in Texas, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten. Jones hatte in der Vergangenheit behauptet, dass der Amoklauf im Dezember 2012 von Schauspielern inszeniert worden sei. Ein 20-Jähriger hatte in Newtown 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen.

Eltern klagen

Die Eltern des Opfers hatten den rechten Radiomoderator wegen seiner Behauptungen verklagt. Sie hatten zuvor geschildert, welche Auswirkungen die Lügen des 48-Jährigen gehabt hätten. Sie forderten 150 Millionen US-Dollar als Entschädigung. Der Anwalt des Verschwörungstheoretikers argumentierte, die Kläger hätten nicht beweisen können, dass die Worte seines Mandanten tatsächlich Schaden verursacht hätten. Es soll nun noch einen separaten, kürzeren Prozess geben, bei dem es um einen weiteren Schadenersatz geht. Dieser könnte zusätzlich zuerkannt werden, wenn das Gericht das Verhalten Jones' als besonders anstößig einstuft.

Jones hat in der Vergangenheit immer wieder diverse Verschwörungserzählungen verbreitet und zum Beispiel behauptet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. Der Anwalt der Kläger, Mark Bankston, sagte nach der Entscheidung am Donnerstag laut »New York Times«: »Ich hoffe, dass alle andere Medien-Leute, die das sehen und sich denken, dass sie Menschen derart diffamieren können, nun wissen, dass es dafür sehr teure Konsequenzen gibt.«

© dpa-infocom, dpa:220805-99-280020/3