WIESBADEN. Gut jedem vierten Bürger in Deutschland ist es zu laut. Rund 28 Prozent der Bevölkerung fühlten sich im vergangenen Jahr in ihrem Wohnumfeld durch Verkehrs- oder Nachbarschaftslärm belästigt - zwei Prozentpunkte mehr als 2017.
Das geht aus einer EU-Statistik hervor, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte. »Innerhalb der Europäischen Union verzeichnete neben Deutschland nur Malta einen solch hohen Anteil an gefühlter Lärmbelästigung«, berichtete die Behörde. In Ländern wie Kroatien, Ungarn, Estland und Bulgarien ist der Bevölkerungsanteil, der sich 2018 durch Lärm im Wohnumfeld belästigt fühlte, am niedrigsten. In diesen Ländern liegt die Quote jeweils unter 10 Prozent. Der EU-Durchschnitt lag bei 18 Prozent.
Vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wurde am Donnerstag die Klage einer Frau verhandelt, die in der Nähe des Frankfurter Flughafens wohnt. Sie forderte besseren Schutz vor dem Lärm von Deutschlands größtem Flughafen. Dafür müsse der Lärmaktionsplan des Landes überarbeitet werden.
Neben der Lärmbelästigung wurden die Menschen in der EU-SILC genannten Befragung auch zu anderen Störfaktoren befragt: Ein Viertel der Bevölkerung nahm Verschmutzung oder andere Umweltbelastungen im Wohnumfeld wahr. 13 Prozent bejahten die Frage, ob es Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus im Wohnumfeld gebe. Und ebensoviele gaben an, Feuchtigkeits- oder Schimmelprobleme in der Wohnung zu haben. (dpa)