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Verirrter kranker Orca in der Seine tot aufgefunden

Seit Wochen schwamm ein Orca in der Seine. Eigentlich sollte das verirrte Tier mit einer besonderen Methode wieder zum Meer gebracht werden. Doch nun wurde eine traurige Entdeckung gemacht.

Orca
Ein Orca schwimmt vor der Südwestküste Englands. (Symbolbild) Foto: Will Mcenery
Ein Orca schwimmt vor der Südwestküste Englands. (Symbolbild)
Foto: Will Mcenery

Helfer haben den seit Wochen in der Seine in Frankreich herumirrenden kranken Orca tot aufgefunden. Zunächst habe ein Schiffer den Wal am Montagmorgen im Fluss treiben sehen, teilte die Präfektur Seine-Maritime in Rouen mit.

Mit Unterstützung der Hafenmeisterei habe die Organisation Sea Shepherd France den Orca dann lokalisiert und nur noch seinen Tod feststellen können.

Das tonnenschwere Tier sollte nun ans Ufer geschleppt und geborgen werden. Danach sollten Tierärzte und Biologen eine Autopsie vornehmen, um herauszufinden, weshalb der Meeressäuger sich in den Ärmelkanal und in die Seine verirrt hat und weshalb er gestorben ist.

Am Samstag noch hatte man zunächst versucht, den Orca mithilfe von Walgeräuschen Richtung Meer zu leiten. Bei dem experimentellen Rettungsversuch kam auch eine Drohne zum Einsatz, auf deren Bildern dann Geschwülste und ein fortgeschrittener Pilzbefall bei dem Tier festgestellt wurden. Entschieden wurde dann, den kranken Orca einzuschläfern.

Der Forschungsgruppe Meeressäuger (GEEC) zufolge wurde der Wal erstmals Anfang April von der Besatzung eines Trawlers etwa 30 Kilometer vor der normannischen Küste gesichtet. Seitdem war er immer wieder entlang der Küste, in der Seine-Mündung sowie flussaufwärts in der Seine gesichtet worden. Üblicherweise seien Orcas eher vor den Küsten Schottlands, Islands und Norwegens zu Hause sowie weiter südlich im Atlantischen Ozean im Golf von Biskaya, erklärte ein GEEC-Experte.

© dpa-infocom, dpa:220529-99-470189/6