Trotz des großen Brandes Anfang August soll das Sprenggelände der Berliner Polizei weiter im Grunewald betrieben und nicht verlegt werden. "Der Sprengplatz Grunewald ist alternativlos", teilte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch mit. "In Berlin gibt es keinen anderen geeigneten Standort zum Betreiben eines Sprengplatzes
" Besonders die Lage des Platzes, entfernt von Wohnhäusern und trotzdem schnell erreichbar, sei ein entscheidender Vorteil angesichts der nötigen Sicherheit für die Menschen.
So sei auch eine Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern unter anderem wegen der längeren Transportwege nicht möglich, so Spranger. Für die Natur würden weitere Schutzmaßnahmen erörtert. Außerdem werde überlegt, einen Löschroboter zu kaufen.
Am Mittwochmittag wurden auf dem Gelände vier alte Weltkriegsbomben kontrolliert gesprengt. »Es ist alles glatt gelaufen«, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Die gelagerten Blindgänger waren bei dem Brand und den Explosionen vor vier Wochen zum Teil aus ihren Halterungen gerissen und heiß geworden, aber nicht explodiert.
Die Autobahn A115 (Avus) Richtung Potsdam war seit Mittwochmorgen gesperrt und wurde nach der Sprengung wieder freigegeben. Auch die parallele Bahnstrecke wurde für S-Bahnen und Züge geöffnet.
Am 4. August war auf dem Sprengplatz ein großes Feuer ausgebrochen. Es gab zahlreiche Explosionen, weil die Polizei dort die meist bei Bauarbeiten gefundenen Bomben-Blindgänger, Granaten und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg sowie illegales Feuerwerk lagert.
Innensenatorin Spranger betonte, seit Einrichtung des Sprengplatzes 1950 habe es dort bis zu dem Großbrand im August keine größeren Brände oder Unfälle gegeben. Die Ursache des Feuers stehe noch nicht fest.
Sollte der Sprengplatz wegfallen, müsste es häufiger Sprengungen im Stadtgebiet geben mit entsprechenden Sperrungen. Die Sprengstoffexperten der Polizei würden zwei- bis drei Mal pro Tag zu Funden von Munition oder Bomben gerufen. Allein 2021 seien 52 Tonnen Kriegsmunition gefunden worden. Grundsätzlich würden die Funde nach Bewertung ihrer Gefährlichkeit direkt zum Sprengplatz Grunewald gebracht.
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