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Toter und sieben Verletzte bei Aufbau von Osterfeuer

Osterfeuer sind ein alter Brauch, sie sollen auch den Abschied vom Winter symbolisieren. Bei der Vorbereitung kommt es in einer kleinen Ortschaft in Nordhessen zu einem schweren Unfall.

Osterfeuer
Funken eines Osterfeuers vor dem blauen Abendhimmel. In Hessen ist beim Aufbau eines Osterfeuers ein Mann ums Leben gekommen. Foto: Patrick Pleul
Funken eines Osterfeuers vor dem blauen Abendhimmel. In Hessen ist beim Aufbau eines Osterfeuers ein Mann ums Leben gekommen.
Foto: Patrick Pleul

Ein einstürzender, riesiger Holzstapel für ein Osterfeuer hat in Nordhessen einen 31-Jährigen getötet. Sieben weitere Männer wurden bei dem Unfall am Karsamstag in Diemelsee-Wirmighausen verletzt, davon sechs schwer, wie die Polizei am Sonntagnachmittag mitteilte.

Die bereits aufgeschichtete, bis zu 20 Meter hohe Holzkonstruktion aus Stämmen sei zusammengebrochen, mehrere Personen seien darunter geraten. Der 31-Jährige sei trotz Reanimationsmaßnahmen am Unglücksort gestorben.

Einige der anderen Männer im Alter zwischen 15 und 27 Jahren hätten stationär in umliegenden Krankenhäusern aufgenommen werden müssen. Lebensgefahr bestehe nicht, teilte die Polizei mit. Die Unfallstelle wurde weiträumig abgesperrt. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen zur Ursache noch am Samstagabend auf, geklärt werden konnte sie allerdings auch am Sonntag noch nicht. In einer Mitteilung der Polizei ist von einem tragischen Unfall die Rede. Er geschah den Angaben zufolge gegen 17.30 Uhr.

Den Erkenntnissen zufolge hatte die Landjugend aus Wirmighausen mit 30 bis 40 Helfern die Holzkonstruktion aufgebaut, die Arbeiten waren fast beendet. »Die seit Jahren bewährte Art des Aufbaus stürzte plötzlich aus noch nicht bekannten Gründen zusammen. Die meisten der Verletzten und auch die getötete Person hielten sich beim Zusammensturz im Inneren oder im Eingangsbereich der Holzkonstruktion auf«, teilte die Polizei mit.

Die unter Schock stehenden Helfer der Landjugend und der Feuerwehr hätten sofort begonnen, die Holzkonstruktion auseinander zu ziehen und sich anschließend vorsichtig mit Kettensägen vorgearbeitet. Die Verletzten hätten aus Hohlräumen unter den Stämmen gerettet werden können, für den 31-Jährigen sei jede Hilfe zu spät gekommen.

Am Sonntagmorgen sicherte die Kriminalpolizei Beweise und dokumentierte auch mit einer Drohne die abgesperrte Unfallstelle. Die Beamten befragten Zeugen und sichteten Bild- und Videomaterial, wie die Polizei mitteilte. Angehörige und Zeugen würden intensiv betreut, unter anderem durch die Polizei, die Notfallseelsorger und das Kriseninterventionsteam des Landkreises Waldeck-Frankenberg. Der Ortsteil Wirmighausen hat rund 370 Einwohner.

Osterfeuer sind ein Jahrhunderte alter Brauch. Die Feuer sollen auch das Ende des Winters symbolisieren. Wegen der Corona-Pandemie war der Brauch und das zugehörige Beisammensein in den vergangenen Jahren vielerorts ausgefallen, so dass die Osterfeuer in diesem Jahr mit besonderer Freude erwartet worden waren. In Wirmighausen war das Feuer für Sonntag geplant.

© dpa-infocom, dpa:220417-99-944221/4