Die brutale Netflix-Serie »Dahmer« über den US-Serienmörder Jeffrey Dahmer hat selbst bei Thrillerautor Sebastian Fitzek für verstörende Nächte gesorgt. »Ich gestehe, ich habe häufig ausgeschaltet, darüber nachgedacht und es nicht in einem durchgesehen. Ich habe mich gefragt, warum mich das Thema so interessiert und mich streckenweise auch geärgert«, sagte Fitzek (51, »Das Paket«) der Deutschen Presse-Agentur.
Der Fokus bei »Dahmer - Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer« habe zu sehr auf dem Täter gelegen, was auch am Serientitel erkennbar sei. »Es stößt mir in der Fiktion und der Realität immer unangenehm auf, dass die Namen der Täter präsent sind, die Opfer aber vergessen werden. Den Hype um Jeffrey Dahmer kann ich nicht verstehen, das Interesse an seiner Person sehr wohl.«
Die zehnteilige Thrillerserie, die zu den erfolgreichsten Netflix-Produktionen überhaupt gehört, beleuchtet die Morde Dahmers an mindestens 17 jungen Männern bis zu seiner Festnahme 1991.
Der Amerikaner hatte seine Opfer nach der Tat zerstückelt und teilweise gegessen. »Meine These, dass die Realität härter ist als das, was wir Thrillerautoren uns am heimischen Schreibtisch ausdenken können, wird durch diese Serie mehr als belegt. Sie ist tatsächlich so erschreckend, weil sie real ist«, sagte Fitzek weiter.
Sebastian Fitzek bei Instagram
© dpa-infocom, dpa:221021-99-207188/2