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TÜV Süd in weiterem Prozess wegen Dammbruchs in Brasilien

Eine Tochtergesellschaft des TÜV Süd prüft einen Staudamm in Brasilien und befindet ihn für sicher. Danach bricht er, mindestens 260 Menschen sterben. Nun beginnt ein weiteres Gerichtsverfahren.

Dammbruch in Brasilien
Die Schlammlawine nach dem Dammbruch an der Mine Córrego do Feijão war am 25. Januar 2019 in der Nähe der Gemeinde Brumadinho. Foto: Bruno Correia
Die Schlammlawine nach dem Dammbruch an der Mine Córrego do Feijão war am 25. Januar 2019 in der Nähe der Gemeinde Brumadinho.
Foto: Bruno Correia

Das Landgericht München I verhandelt am Montag in einem weiteren Verfahren zu Forderungen gegen den TÜV Süd zum Staudammunglück im brasilianischen Brumadinho. Eine Sprecherin des Gerichts bestätigte am Freitag den Termin. Insgesamt gebe es inzwischen rund 35 Verfahren zu diesem Themenkomplex, teilweise mit einer Vielzahl an Klägern. Zuvor hatte der »Spiegel« über das Verfahren berichtet.

Dem Nachrichtenmagazin zufolge soll es in ihm um Forderungen in Höhe von 12,75 Millionen Euro gehen. Bei den weit über 100 Klägern handelt es sich um Angehörige von Opfern und Überlebende.

In den Verfahren geht es um den Bruch des Rückhaltebeckens einer Eisenerzmine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale am 25. Januar 2019. Eine Schlammlawine ergoss sich damals über eine Landschaft im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Sie wälzte sich über Teile der Mine und benachbarte Siedlungen und riss Menschen und Tiere, Häuser und Gerätschaften mit. Mindestens 260 Menschen starben.

Eine Tochtergesellschaft des TÜV Süd hatte den Damm erst ein halbes Jahr zuvor geprüft und für sicher befunden. Der TÜV Süd hat in der Vergangenheit eine rechtliche Verantwortung für den Dammbruch zurückgewiesen, weil der Bergbaukonzern Vale Vorgaben nicht eingehalten habe.

© dpa-infocom, dpa:220917-99-794337/3