Tragisches Ende einer Hochzeitsfeier im australischen Hunter Valley: Auf dem Rückweg von dem Fest verunglückt ein Bus mit 36 Gästen an Bord. Mindestens zehn Insassen sind tot, weitere 25 werden teils schwer verletzt.
Der verheerende Unfall ereignete sich nach Polizeiangaben am späten Sonntagabend nahe der Ortschaft Greta im Bundesstaat New South Wales. Der Bus war bei der Ausfahrt aus einem Kreisverkehr plötzlich zur Seite auf eine Leitplanke gestürzt. Der nur leicht verletzte Busfahrer wurde festgenommen und von den Behörden befragt. Am Montag wurde er wegen gefährlichen Fahrens mit Todesfolge in zehn Fällen angeklagt. Am Dienstag soll er vor Gericht erscheinen.
Nur wenige Stunden zuvor hatte das frisch verheiratete Paar noch auf dem Weingut Wandin Estate mit seinen Gästen gefeiert. In sozialen Netzwerken posteten Gäste mehrere Fotos des glücklichen Paares auf ihrer Party. Das Hunter Valley nördlich von Sydney ist eine der bekanntesten Weinregionen Australiens und als Feier- und Hochzeits-Location sehr beliebt.
Ganz Australien trauert
Dann aber rasen Krankenwagen durch die Nacht, Rettungshubschrauber kreisen über der Region. »Dass ein so freudiger Tag an einem wunderschönen Ort mit so schrecklichen Verlusten an Menschenleben und Verletzungen endet, das ist grausam, traurig und so unfair«, sagte Premierminister Anthony Albanese sichtlich bewegt vor Journalisten. »Menschen mieten für Hochzeiten einen Bus, gerade um die Sicherheit ihrer Gäste zu gewährleisten - das macht diese Tragödie noch unvorstellbarer.« Ganz Australien bete für die Betroffenen.
Geschockte Anwohner legten am Morgen Blumen in der Nähe des Unfallorts nieder. Der Bus war von dem Weingut unterwegs in die Kleinstadt Singleton. Warum er von der Straße abkam und umstürzte, ist noch nicht geklärt. Ermittler und Forensiker untersuchten den Unglücksort eingehend. Tests hätten ergeben, dass der 58 Jahre alte Fahrer nicht betrunken war, zitierten Medien Polizeisprecherin Tracy Chapman.
Der Bus verfügte über insgesamt 57 Sitzplätze, die mit Gurten ausgestattet waren. Laut Chapman ist bislang nicht klar, ob die Opfer angeschnallt waren. Viele Verletzte waren zunächst nicht ansprechbar und konnten nicht befragt werden. Am Nachmittag gelang es schließlich, den Bus aus der Seitenlage zu bringen und darunter eingeklemmte Opfer zu bergen.
Einige leichter verletzte Passagiere konnten am Morgen aus dem Krankenhaus entlassen werden, wie die Behörden mitteilten. Für die Gemeinde werde es aber Monate dauern, um die Tragödie zu verarbeiten, sagte die Bürgermeisterin von Singleton, Sue Moore.
Das Busunternehmen sprach von einer »furchtbaren Tragödie« und sprach allen Betroffenen sein tiefes Mitgefühl aus. Die Firma arbeite bei den Ermittlungen eng mit der Polizei zusammen.
»Dies war ein ganz schreckliches Ereignis in der Geschichte von New South Wales«, erklärte der Premierminister des Bundesstaates, Chris Minn. »Heute ist ein guter Tag, um jemanden, den man liebt, zu umarmen und sich daran zu erinnern, wie wertvoll das Leben ist.«
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