Bei der tagelangen Suche nach einem vermissten Achtjährigen in Oldenburg hat die Polizei zusätzlich eine Mordkommission eingesetzt.
Aus Hinweisen eines Zeugen ergebe sich der Verdacht, dass der Junge namens Joe Opfer einer Straftat geworden sein könnte, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Ermittelt werde gegen unbekannt.
Das Verfahren im Auftrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg eröffne den Behörden neue Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten Daten gesichert werden, die sonst verloren gingen. Parallel werde weiterhin intensiv nach dem Jungen gesucht, der seit dem vergangenen Freitag vermisst wird. Die dafür eingerichtete Sonderorganisation bleibe zunächst bestehen. Die Polizei arbeite also zweigleisig, hieß es.
Der geistig behinderte Junge war zuletzt an einem früheren Kasernengelände gesehen worden. Seither durchsuchten Polizeikräfte, aber auch freiwillige Helfer mehrere Stadtteile von Oldenburg, Orte im angrenzenden Kreis Ammerland, einen Badesee und Wälder. Auch Fährtenhunde und Drohnen wurden eingesetzt. Feuerwehren, und Rettungskräfte beteiligten sich.
Keine Spur von dem Jungen
Gefunden wurde der Junge nicht. »Deshalb wurde die ursprüngliche Annahme, das Kind könnte sich bewusst versteckt halten, in den vergangenen Tagen damit zunehmend unwahrscheinlich«, teilte die Polizei mit.
Die Bevölkerung der niedersächsischen Universitätsstadt nimmt Anteil am Schicksal des vermissten Kindes. Firmen und Vereine teilten die Suchmeldung. »Ich hoffe, dass der Kleine unversehrt gefunden wird!«, schrieb eine Frau auf Twitter. »Grad nochmal rausgegangen, erneut den Schuppen kontrolliert, beim Haus der ausgezogenen Nachbarn alles abgegangen«, schilderte eine andere Frau.
Polizeistreifen hatten auch Altkleidercontainer und abgestellte Autos abgesucht - für den Fall, dass Joe dort feststeckt. Es sei von Anfang an in alle denkbaren Richtungen ermittelt worden, teilte die Polizei mit. »Neben dem Vermisstenfall wurde auch ein Unglücksfall oder ein Gewaltverbrechen zu keinem Zeitpunkt ausgeschlossen.«
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