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Scotland-Yard-Chefin Dick: Letzter Arbeitstag am 10. April

Die Chefin der Londoner Polizei, Cressida Dick, ist aufgrund ihrer Entscheidungen in letzter Zeit immer wieder schwer in die Kritik geraten. Jetzt nimmt sie ihren Hut.

Cressida Dick
Cressida Dick, Polizeipräsidentin der Metropolitan Police, räumt ihren Posten. Foto: Kirsty O'connor
Cressida Dick, Polizeipräsidentin der Metropolitan Police, räumt ihren Posten.
Foto: Kirsty O'connor

Die umstrittene Chefin der Londoner Metropolitan Police hat in der kommenden Woche ihren letzten Arbeitstag. Das teilte Cressida Dick am Samstag per Twitter mit.

Dick wurde im Februar gezwungen, ihren Rücktritt bekanntzugeben, nachdem ihr Londons Bürgermeister Sadiq Khan das Vertrauen entzogen hatte.

Die größte Polizeibehörde des Landes, die nach dem früheren Standort ihres Hauptquartiers auch Scotland Yard genannt wird, war unter der Führung Dicks immer wieder heftig in die Kritik geraten - nicht zuletzt wegen einer »toxischen Kultur« der Frauenverachtung. Dick wurde vorgeworfen, die Probleme nicht in den Griff zu bekommen.

Bilder, die um die Welt gingen

Für Unverständnis sorgte beispielsweise das harte Vorgehen der Polizei gegen Frauen, die im vergangenen Jahr während des Corona-Lockdowns eine Mahnwache für die von einem Polizisten ermordete Londonerin Sarah Everard abhielten. Die Bilder von friedlich demonstrierenden Frauen, die gewaltsam von Polizisten zu Boden gedrückt wurden, weil sie gegen Corona-Maßnahmen verstoßen hatten, gingen um die Welt.

In einem anderen Fall wurden zwei Beamte Ende vergangenen Jahres zu Haftstrafen verurteilt, nachdem sie Fotos von zwei brutal ermordeten Schwestern in Chats mit Kollegen geteilt und Witze darüber gemacht hatten.

Nachfolge noch ungeklärt

Zuletzt schockierte Dick die Öffentlichkeit mit der Weigerung, wegen mutmaßlich illegaler Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street zu ermitteln - nur um ihre Entscheidung kurz vor der Veröffentlichung eines für Premierminister Boris Johnson extrem heiklen Berichts zu revidieren. Der interne Bericht der Regierungsbeamtin Sue Gray wurde daraufhin nur stark gekürzt veröffentlicht - und Johnson gewann wertvolle Zeit.

Wer Dick folgen soll, stand zunächst noch nicht fest. Übergangsweise soll die Behörde einem BBC-Bericht zufolge von Vize-Polizeichef Stephen House geführt werden.

© dpa-infocom, dpa:220402-99-769893/4