Am Anleger des Flugzeugherstellers Airbus im Hamburger Hafenbereich ist ein erschöpftes Robbenbaby gefunden worden. Mitarbeiter des Unternehmens hatten das Tier entdeckt und den für Tiernotfälle zuständigen Schwanenvater Olaf Nieß und sein Team informiert.
Die sammelten das Jungtier ein und brachten es zunächst ins Schwanenquartier. »Die Robbe ist vom Gesamtzustand her sehr kräftig. Sie wird noch ein paar Tage Beobachtung brauchen«, sagte Nieß. Sie habe am Auge eine kleinere Verletzung.
Kegelrobben seien die größten Raubtiere, die es in Deutschland gebe. »Sie sind auch deutlich gefährlich, das muss man schon sagen. Man muss schon Abstand zu den Tieren halten - wie zu anderen Wildtieren eben auch. Schwere Bissverletzungen sind ohne weiteres möglich. Aber eben nur im unmittelbaren Kontakt und wenn die Tiere sich bedroht fühlen.«
Vom Schwanenquartier aus wurde das Tier am Vormittag nach einer ersten Untersuchung zur Seehundstation nach Friedrichskoog gebracht. Dort soll das elternlose Robbenjunge nun medizinisch untersucht, aufgepäppelt und bei Erfolg wieder in die Freiheit entlassen werden.
Erst am Wochenende waren aus der Seehundstation in Schleswig-Holstein die ersten jungen Kegelrobben der aktuellen Geburtensaison in die Nordsee ausgewildert worden. Die Wurf- und Paarungszeit der Kegelrobben beginnt Anfang November und läuft im Januar aus. Hauptgeburtenzeit in Schleswig-Holstein ist im Dezember.
© dpa-infocom, dpa:240130-99-806358/3