In den Niederlanden sind im vergangenen Jahr so viele Drogenlabore ausgehoben worden wie noch nie. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der aufgedeckten illegalen Produktionsstätten für Heroin, Kokain und synthetische Drogen um 44 Prozent auf 151 gestiegen, teilte die niederländische Polizei mit. So viele seien bislang noch nie binnen eines Jahres entdeckt worden. Vor allem die Zahl der Labore, in denen verschiedene synthetische Drogen produziert werden, stieg stark an.
»Eine wichtige Erklärung für die steigende Zahl der ausgehobenen Labore ist die weltweit steigende Nachfrage nach Drogen«, sagte der Leiter der Drogenfahndung, Willem Woelders. »Wir haben starke Hinweise darauf, dass die Nachfrage steigt. Das sehen wir zum Beispiel an den weltweiten Beschlagnahmungen von Drogen, die mit den Niederlanden in Verbindung gebracht werden können.« Der Fahndungserfolg hänge auch mit verstärkten Hinweisen aus der Bevölkerung auf mögliche Drogenproduktionsstätten zusammen. Von diesen geht laut Polizei auch eine Gefahr für die Umgebung aus, etwa weil Brände und Explosionen drohten.
Die illegalen Rauschgiftlabore führen demnach in den Niederlanden auch zu einer erheblichen Umweltbelastung, da Drogenkriminelle chemische Abfälle fässerweise in der Natur entsorgten. 191 solcher Abladeorte von Drogenabfällen wurden 2023 entdeckt, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Außerdem werden laut Polizei solche Abfälle schlicht in Abwasserkanäle oder Gewässer in der Natur gekippt.
Rückläufig war im vergangenen Jahr in den Niederlanden unterdessen die Zahl der entdeckten Cannabisplantagen. 1230 solcher Plantagen wurden von der Polizei ausgehoben. 2022 waren es noch 1604 gewesen. Gründe seien, dass Kriminelle verstärkt auf Kokain und synthetische Drogen setzten und Cannabis verstärkt aus dem Ausland in die Niederlande importiert werde.
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