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Prozess um Tod eines Sechsjährigen in Österreich startet

Der Vater bestreitet vehement jede Schuld am Tod seines Kindes. Seine Verteidigung will zeigen, dass die Ermittlungen mangelhaft waren. Viele Zeugen sollen helfen, die Vorwürfe zu bewerten.

Nach Ertrinkungstod eines Kindes- Vater unter Mordverdacht
Der Ort eines Überfalls oder der Ort eines Mordes? Der Vater eines Sechsjägrigen steht unter schwerem Verdacht. Foto: Georg Köchler/DPA
Der Ort eines Überfalls oder der Ort eines Mordes? Der Vater eines Sechsjägrigen steht unter schwerem Verdacht.
Foto: Georg Köchler/DPA

Unter großem Medieninteresse hat in Österreich der Mord-Prozess um den Tod eines sechsjährigen Kindes begonnen. Vor dem Landgericht Innsbruck ist der 39-jährige Vater des Jungen angeklagt. Er soll sein geistig beeinträchtigtes Kind im August 2022 laut Staatsanwaltschaft in St. Johann in Tirol in einen Hochwasser führenden Fluss gestoßen haben. Das Kind war in der Kitzbüheler Ache ertrunken. Der Angeklagte bestreitet die Tat und behauptet, er selbst sei Opfer einer Straftat geworden. 

Nach Auffassung der Anklage ist die Version des Vaters nicht glaubwürdig. Der aus Deutschland stammende Mann hat angegeben, er sei beim Spaziergang mit seinem Kind überfallen und mit einer Flasche bewusstlos geschlagen worden. In dieser Zeit müsse sein Sohn aus dem Kinderwagen geklettert und in den Fluss gestürzt sein. 

Bei den Ermittlungen wurden mehrere Sachverständigengutachten eingeholt und 100 DNA-Spuren analysiert. Unter anderem war überprüft worden, welche Mobiltelefone zur Tatzeit rund um den Tatort eingeloggt gewesen waren.

Aus Sicht der Verteidigung fehlt jedes Motiv für einen Mord, da der Vater ein liebevolles Verhältnis zu seinem Sohn gehabt habe. Außerdem seien die Ermittlungen mangelhaft gewesen, sagte der Verteidiger des Verdächtigen kurz vor Beginn des auf drei Tage anberaumten Prozesses. In dieser Zeit sollen zahlreiche Zeugen aussagen.

© dpa-infocom, dpa:240717-930-176210/1