Der Strafprozess um den Säure-Anschlag auf Energie-Manager Bernhard Günther beginnt am 24. Juni. Das hat das Wuppertaler Landgericht am Mittwoch mitgeteilt. Angeklagt ist ein 41-Jähriger wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverletzung.
Der Belgier soll zusammen mit einer weiteren Person den damals 51-jährigen Manager am 4. März 2018 nach dem Joggen in der Nähe seines Wohnhauses in Haan bei Düsseldorf überfallen und mit hochkonzentrierter Schwefelsäure verätzt haben.
Günther war zur Tatzeit Finanzchef der später von Eon übernommenen RWE-Tochter Innogy. Inzwischen hat er das Unternehmen verlassen. Innogy hatte seinerzeit eine Belohnung von 100.000 Euro ausgesetzt. In einem Interview hatte sich Günther überzeugt gezeigt, dass das Motiv hinter der Tat im »beruflichen Umfeld« liege.
Bleibende Verletzungen am Kopf
Der Beschuldigte war am 14. Dezember 2021 in der belgischen Provinz Limburg nach Erlass eines europäischen Haftbefehls widerstandslos festgenommen und später nach Deutschland ausgeliefert worden.
Ermittlungen hatten ergeben, dass sein DNA-Profil mit am Tatort aufgefundenen DNA-Spuren übereinstimmt. Günther hatte laut Anklage bleibende Verletzungen am Kopf erlitten. Er sei bereits mehrfach operiert worden und werde sich auch künftig weiteren Operationen unterziehen müssen. Das Landgericht hat für den Prozess acht Verhandlungstage bis 31. August angesetzt. Vorsitzender Richter ist Holger Jung.
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