Zu Beginn des Prozesses um den Fünffachmord im norwegischen Kongsberg im vergangenen Oktober hat der Angeklagte die Tat gestanden.
Das berichtete der norwegische Rundfunk am Mittwoch. Mit Pfeil, Bogen und Stichwaffen ausgestattet hatte der 38-Jährige fünf Menschen in der Kleinstadt getötet und drei verletzt. Alle Todesopfer wurden laut Polizei erstochen, die meisten in ihren eigenen vier Wänden. Unter den Toten war eine gebürtige Deutsche. Zudem soll der Mann ein Messer auf drei Polizisten geworfen haben.
In der Verhandlung begründete der Mann seine Tat mit dem Wunsch nach Wiedergeburt. »Ich hatte die Idee, dass ich töten muss, um an einem guten Ort wiedergeboren zu werden«, sagte er.
Die Staatsanwaltschaft fordert die Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Anstalt. »Nach Auffassung der Sachverständigen leidet der Angeklagte seit 2007 an paranoider Schizophrenie«, sagte der Staatsanwalt. Er sei auch während der Tat Mitte Oktober psychisch krank gewesen und deshalb unzurechnungsfähig.
Im Gerichtssaal spielte die Staatsanwaltschaft Aufnahmen von Überwachungsvideos ab, die zeigen, wie der Angreifer in einem Supermarkt mit Pfeil und Bogen auf Kunden schießt. Ein Kunde hatte sich in der Supermarkt-Garage verschanzt und den Notruf alarmiert. »Versteck dich, versteck dich!«, rief er während des Anrufs einem anderen Kunden zu, wie eine Aufnahme des Gesprächs zeigte. »Er hat versucht, auf mich zu schießen!«, berichtete eine Frau verzweifelt, die ebenfalls den Notruf gewählt hatte.
© dpa-infocom, dpa:220518-99-339689/3