Bei der deutschen Meisterschaft im Aufsagen der Kreiszahl Pi ist in Emden ein neuer Rekord aufgestellt worden. Die Frankfurter Gedächtniskünstlerin Susanne Hippauf schaffte es, die Zahl aus dem Kopf auf 18.026 Nachkommastellen aufzusagen und brach damit ihren eigenen nationalen Rekord um mehr als 2500 Stellen. Dafür benötigte die Polizistin drei Stunden und fünf Minuten.
»Das ist ein unglaubliches Ergebnis«, sagte Organisator Jan van Koningsveld. Der Wettbewerb, der von Freitag bis Samstag andauerte, sei deutschlandweit einzigartig und auch im restlichen Europa sei ihm keine vergleichbare Veranstaltung bekannt.
Der Wettbewerb fand zum siebten Mal in Emden statt. In diesem Jahr versuchten sich nach Angaben der Veranstalter 42 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Regeln sind denkbar einfach: Die Teilnehmer zählen aus ihrem Gedächtnis ohne Hilfe so viele Nachkommastellen der Zahl Pi auf, wie sie können. Ein Fehler muss umgehend korrigiert werden. Die Zeit zwischen dem Aufzählen der nächsten Zahl darf eine Minute nicht überschreiten.
Loci-Technik hilft
Die diesjährige Gewinnerin Hippauf nutzt für das Lernen die sogenannte Loci-Technik. Dabei werden Zahlen mit Orten und Personen verknüpft. Dabei baut sie auch immer prominente Menschen mit ein: Kai Pflaume beim Sonnenuntergang am Tafelberg in Südafrika oder den Mann von Ex-Kanzlerin Angela Merkel, Joachim Sauer, auf der Insel Lanzarote. Loci ist ein lateinisches Wort und bedeutet Orte. »Ich hatte ein Buch über Gedächtnistechniken gelesen und konnte mir relativ schnell viel merken, das hat mir total Spaß gemacht«, sagte Hippauf im Vorfeld des Wettbewerbs.
Der Wettbewerb fand im Rahmen des internationalen Pi-Tags statt, der von Mathe-Liebhabern weltweit am 14. März gefeiert wird. Nach der amerikanischen Schreibweise lautet das Datum 3-14 und beschreibt so die ersten Ziffern von Pi. Der aktuelle internationale Rekordhalter stammt aus Indien und hat es geschafft, die Kreiszahl auf mehr als 70.000 Stellen auswendig zu lernen.
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