BERLIN. Mehr als zwei Wochen nach dem Verschwinden der 15-jährigen Rebecca aus Berlin hat die Polizei zwar einen Hauptverdächtigen, den Verbleib des Mädchens aber immer noch nicht geklärt.
Die Ermittlungen gehen weiter und konzentrieren sich auf den Schwager der Jugendlichen. »Die oberste Priorität ist es, Rebecca zu finden«, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Es gebe eine Menge Anhaltspunkte, aber dazu könne man aus ermittlungstaktischen Gründen nichts mitteilen.
Das Auto von Rebeccas Schwester und deren Mann wurde nach dpa-Informationen aus Ermittlerkreisen am 18. Februar auf der Autobahn von Berlin ins südöstliche Brandenburg von einem Kennzeichenerfassungssystem registriert. Dieses System mit der Bezeichnung KESY wird von der Polizei zur Fahndung und zur Aufklärung von Fahrzeug-Diebstählen eingesetzt. Die »Bild«-Zeitung hatte zuvor darüber berichtet.
Ein Leichenfund könnte der Mordkommission mögliche Hinweise zum Täter liefern, etwa DNA-Spuren, Haare oder Fingerabdrücke. Doch mit jedem vergangenen Tag nach dem Tod eines Menschen wird die Arbeit der Spurensicherung schwieriger. Auch der Einsatz von Suchhunden und einem Hubschrauber im Stadtteil Britz des Bezirks Neukölln führte bislang ebenso wenig zum Ziel wie die Veröffentlichung von Fotos und 348 allein bis Dienstag bei der Polizei eingegangene Hinweise.
Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass Rebecca nicht mehr lebendig gefunden wird. Der 27-jährige Mann ihrer Schwester wurde von der Polizei als Verdächtiger verhaftet und sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Nach Informationen der »Bild«-Zeitung sollen im Kofferraum des Autos der Familie ihrer Schwester Haare von Rebecca und Faserspuren der Decke gefunden worden sein, die mit dem Mädchen verschwand.
Außerdem soll es Unstimmigkeiten geben bei Angaben des Schwagers zum 18. Februar, dem Tag des Verschwindens von Rebecca. Dem »Bild«-Bericht zufolge soll er morgens Chat-Nachrichten geschrieben haben, als er nach seinen Angaben angeblich schon schlief.
Der Verdächtige schweige zu den Vorwürfen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Nach Zeitungsberichten hatte er der Polizei versichert, er habe nichts mit dem Verschwinden Rebeccas zu tun.
Rebecca hatte in der Nacht zum 18. Februar in dem Einfamilienhaus der Familie ihrer Schwester in einer ruhigen Wohngegend übernachtet. In der Nacht oder am Morgen verschwand sie. Kurz darauf wurde ihr Handy dauerhaft abgeschaltet. (dpa)