Ein 34 Jahre alter Mann hat zum Prozessauftakt gestanden, eine körperlich schwerbehinderte Frau in einem Alten- und Pflegeheim in Hannover vergewaltigt zu haben. »Ich schäme mich unsäglich für das, was ich getan habe«, sagte er am Freitag am Landgericht Hannover.
Er gab zu, dass es sich so abgespielt habe wie in der Anklage dargestellt. Demnach soll der Mann, der im Auftrag einer Zeitarbeitsfirma als Nachtwache in dem Heim im Stadtteil Stöcken arbeitete, die 72-Jährige im Februar 2022 berührt und in ihrem Bett vergewaltigt haben. Die Anklagevertreterin hielt ein Berufsverbot für geboten.
Die 72-Jährige, die nicht sprechen könne, schrieb nach Angaben des Vorsitzenden Richters Joachim Lotz, der Mann habe viel Kraft, er habe sie im Bett hin- und hergeworfen. Laut Anklage hörte der 34-Jährige auf, nachdem sie ihn getreten hatte. In diesem Moment sei ihm klar geworden, dass er etwas getan habe, was sie nicht wollte, sagte der Mann mit leiser Stimme. Er habe sie angezogen und sich entschuldigt. Er habe unter Druck gestanden, weil seine Familie ihn aufgefordert habe, mehr Geld zu schicken. An seinem Opfer habe er Druck abgelassen, die Tat sei aber nicht geplant gewesen.
Seit 2017 sei er als angelernter Pflegehelfer in der Pflege tätig, sagte der Mann. Eine Nacht vor der Tat sei er erstmals von der Zeitarbeitsfirma in dem Haus eingesetzt worden. In dem Verfahren sind drei Fortsetzungstermine vorgesehen.
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