Stunden nach dem tödlichen Lawinenunglück in Zermatt gab es noch keine Entwarnung für Wintersportler: Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung schätzte die Lawinengefahr für das Gebiet vom Wallis bis nach Graubünden Richtung Österreich nach wie vor als groß ein.
Es galt nach Mitteilung vom Abend zunächst weiterhin Gefahrenstufe vier auf der fünfstufigen Skala. Für heute wurde eine Rückstufung auf Gefahrenstufe drei ins Auge gefasst, wie es hieß.
Keine Vermisstenmeldungen
Am Riffelberg in Zermatt waren beim Abgang einer großen Lawine am frühen Montagnachmittag vier Menschen von den Schneemassen mitgerissen worden. Drei kamen ums Leben, eine vierte Person wurde verletzt geborgen und ins Krankenhaus gebracht.
Über die Identität und den Zustand des oder der Verletzten machte die Polizei zunächst keine Angaben. Weil keine Vermisstenmeldungen vorlagen, gingen die Retter davon aus, dass sich keine weiteren Menschen unter dem Schnee befanden, wie der Rettungschef von Zermatt der Zeitung »Blick« sagte.
Die erhöhte Gefahrenlage zeichnete sich wegen der Wetterverhältnisse über die Ostertage schon ab. In der Höhe war viel Schnee gefallen, und gleichzeitig gab es teils orkanartige Winde. Dadurch entstanden große Treibschnee-Ansammlungen, die besonders störanfällig sind. Auch in Österreich und Südtirol in Italien war die Lawinengefahr stellenweise groß.
Selbst bei einer Rückstufung auf die Gefahrenstufe drei waren Lawinen nicht ausgeschlossen, wie die Experten am Abend mitteilten: »Einzelne Wintersportler können stellenweise Lawinen auslösen, auch sehr große. Touren und Variantenabfahrten erfordern große Vorsicht und Zurückhaltung.«
Das Unglück war in einem Variantengebiet passiert. Dort sind keine angelegten und überwachten Pisten, sondern Wintersportler fahren im Tiefschnee. Hier passieren die meisten Lawinenunfälle. Markierte Pisten werden gesperrt, wenn oberhalb Lawinengefahr besteht.
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