Nach der Gewalttat in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein hat ein 22 Jahre altes Opfer das Krankenhaus verlassen. Die junge Frau sei bereits am Freitag aus der Klinik entlassen worden, berichtete ein Polizeisprecher am Montag.
Ein 30 Jahre alter Tourist aus den USA hatte nach den bisherigen Erkenntnissen eine 21-Jährige und deren ein Jahr ältere Freundin in Schwangau in eine Schlucht gestoßen, die jüngere Frau starb später im Krankenhaus. Gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Mann wird wegen Verdachts des Mordes, des versuchten Mordes und eines Sexualdelikts ermittelt.
Die Ermittler hoffen darauf, Informationen über den Verdächtigen aus den USA zu erhalten. Es liefe ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen, erklärte Polizeisprecher Holger Stabik. Diese Verfahren dauerten allerdings üblicherweise etwas. Bei beiden Frauen handelt es sich nach dpa-Informationen ebenfalls um US-amerikanische Staatsbürgerinnen.
Auf einen abgelegenen Weg gelockt
Die Freundinnen sollen den 30-Jährigen zufällig bei dem Besuch von Neuschwanstein kennengelernt haben. Der Mann soll die Frauen dann am vergangenen Mittwoch auf einen abgelegenen Weg gelockt und schließlich den Berg hinuntergestoßen haben. Zuvor soll es zu einem Angriff und einem sexuellen Übergriff gekommen sein.
Die weiteren Ermittlungen zum Geschehen müssten aber abgewartet werden, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Hörmann. »Eine abschließende Beurteilung wird man hier erst nach Ermittlungsabschluss vornehmen können.« Sowohl der 30-Jährige als auch die 22-Jährige haben mittlerweile Aussagen gemacht. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte sich zu dem Inhalt allerdings nicht äußern.
Die Polizei hofft auch weiterhin auf Fotos und Video von Zeugen. Die Kripo hat ein Internetportal eingerichtet, über das solche Dateien an die Ermittler geschickt werden können. Dort seien etwa zwei Dutzend Bilddateien bislang eingegangen, berichtete der Polizeisprecher. »Wir hoffen darauf, dass sich der Zeugenaufruf international weiterverbreitet«, meinte er hinsichtlich der vielen Touristen aus dem Ausland. Bislang ist die Resonanz laut Stabik nicht so groß, wie sich die Ermittler dies zunächst erhofft hatten.
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