Fünf Tage nach dem schweren Erdbeben in Japan am Neujahrstag haben Bergungskräfte eine über 90-jährige Frau lebend aus den Trümmern geborgen. Die Frau sei am Samstag unter Trümmern eines eingestürzten Hauses in der westlichen Küstenstadt Suzu geborgen worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Die Zahl der Todesopfer des Bebens der Stärke 7,6 stieg der Zeitung »The Japan Times« zufolge bis zum Sonntagnachmittag (Ortszeit) auf 128. Noch immer wurden demnach mehr als 220 Menschen vermisst.
Die gerettete Frau erhole sich derzeit in einem Krankenhaus, berichtete der Sender NHK. Sie könne sich unterhalten, hätten Ärzte gesagt, und sei am Knie verletzt. Als sie gefunden worden sei, steckten ihre Beine fest. Die Bergung habe Stunden gedauert. Ärzte vermuteten, sie habe in den Trümmern Wasser trinken können, weil es geregnet habe.
Zugleich betonten sie, dass es selten sei, verschüttete Menschen so lange nach einem Beben retten zu können. Die ersten 72 Stunden nach einer solchen Katastrophe gelten als entscheidend. Danach verringern sich die Überlebenschancen drastisch.
Das Beben hatte am vergangenen Montag die Präfektur Ishikawa und angrenzende Gebiete erschüttert. Trümmerberge, beschädigte Straßen, Erdrutsche und Nachbeben erschwerten den Einsatz der Such- und Rettungstrupps. Die Regierung hatte zusätzliche Soldaten in das Katastrophengebiet entsandt, um die Suche zu unterstützen.
© dpa-infocom, dpa:240107-99-515607/6