Der in Australien des Mordes an seiner damaligen Freundin Simone Strobel angeklagte Deutsche ist auf Kaution freigelassen worden und wieder bei seiner Familie in Perth.
Auf Fotos, die in australischen Medien verbreitet wurden, war zu sehen, wie der 42-Jährige am Freitag am Flughafen der westaustralischen Metropole seine schwangere Ehefrau umarmt. Ein Gericht in Sydney hatte am Donnerstag dem Antrag seiner Verteidigung auf Freilassung auf Kaution stattgegeben. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst erklärt, Einspruch einlegen zu wollen - später gab sie das Vorhaben aber auf.
Strobels Ex-Freund war in der vergangenen Woche aus seinem Haus im westaustralischen Perth abgeführt und nach Sydney geflogen worden. Dort wurde er des Mordes angeklagt. Er ist heute mit einer Australierin verheiratet und hat deren Namen angenommen. Die Festnahme war eine überraschende Wendung in dem Fall, der trotz eingehender Ermittlungen seit 17 Jahren ungelöst ist.
Strenge Kautionsauflagen
Zu den Kautionsauflagen gehört unter anderem, dass der Angeklagte sich drei Mal pro Woche auf einer Polizeistation melden und seinen Reisepass abgeben muss, wie aus dem Gerichtsbeschluss hervorgeht. Auch darf er demnach keine verschlüsselten Kommunikationsdienste wie Whatsapp benutzen. Der nächste Gerichtstermin ist für Ende September angesetzt.
Die 25 Jahre alte Erzieherin Simone Strobel aus Unterfranken war 2005 mit ihrem damals 24 Jahre alten Freund mit dem Wohnmobil in Australien unterwegs. Später kamen die Schwester des Freundes und deren Freund aus Deutschland dazu. Die vier waren auf einem Campingplatz in Lismore im Nordosten von New South Wales, als Strobel plötzlich verschwand. Wenige Tage später wurde ihre Leiche in der Nähe des Campingplatzes unter Palmwedeln gefunden.
Richterin Margaret Quinn hatte der Anklage am Donnerstag vorgeworfen, bislang kaum Beweise für ihre Beschuldigungen vorgelegt zu haben. Zwar sprächen Beweise dafür, dass Strobel und ihr damaliger Freund kurz vor dem Mord gestritten und Alkohol getrunken hätten - »aber es scheint in diesem Fall keine direkten oder indirekten Beweise zu geben, die ihn mit der Straftat in Verbindung bringen«, sagte sie.
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