Aufgrund anhaltender, schwerer Regenfälle sind in Somalia mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. In der Stadt Beledwayne im Zentrum des Landes am Horn Afrikas trat der Fluss Schabelle in der Nacht zum Mittwoch über die Ufer und riss zwölf Menschen mit sich, darunter fünf Kinder. Das sagte der Bürgermeister von Beledwayne, Nadar Tabah, der Deutschen Presse-Agentur. Wenige Tage zuvor hatte die Hilfsorganisation Care bereits von mindestens 29 Todesopfern berichtet.
Knapp 350.000 Menschen sind laut Care aufgrund der Überschwemmungen obdachlos geworden. Viele Gebiete seien für Hilfsorganisationen und Notdienste nicht erreichbar. Rund 1,2 Millionen Menschen seien insgesamt von den Überschwemmungen betroffen, hieß es.
Gleichzeitig leidet das verarmte Land an einer der schlimmsten Dürren seit Jahrzehnten. Vor den massiven Niederschlägen waren Regenfälle in fünf aufeinanderfolgenden Perioden ausgeblieben. Mehr als ein Drittel der somalischen Bevölkerung, 6,6 Millionen Menschen, hat nach UN-Angaben nicht genug zu essen. Derartige Klimaextreme »werden den Hunger in Somalia auf Rekordhöhen halten«, warnte das Welternährungsprogramm.
Auch in anderen Ländern Nordostafrikas - wie Äthiopien, Kenia, Sudan und Südsudan - sind nach UN-Angaben Millionen von Menschen vom Hunger bedroht. Auslöser der Krise sind neben einer beispiellosen Dürre in einigen und Überschwemmungen in anderen Teilen der Region auch Konflikte wie der jüngste Machtkampf im Sudan, Nachwehen der Corona-Pandemie, die Bedrohung durch islamistische Terroristen und Ausbrüche von Cholera und anderen Krankheiten.
© dpa-infocom, dpa:231115-99-955263/5