Ein Südafrikaner ist als erster Mensch mit einem Gleitschirm und einer Genehmigung von nepalesischen Behörden vom Mount Everest geflogen.
Der Flug von Pierre Carter vom vierten Höhenlager des welthöchsten Bergs habe 20 Minuten gedauert, sagte Dawa Steven Sherpa, der Chef der Expeditionsfirma Asian Trekking, die seine Mission und die Bewilligung organisiert hatte. Carter sagte, er sei bei einem Dorf sechs Kilometer vom Basislager gelandet.
Der eigentliche Flug mit der Aussicht sei spektakulär gewesen, sagte Carter. Aber der Weg dorthin habe einige Herausforderungen gebracht. So sei der Aufstieg schwierig gewesen, er sei auf 6500 Metern umgefallen und habe einige Zeit nicht weitergehen können. Auch der Abflug von 7960 Metern sei schwierig gewesen. Und dann hätten er und sein Team noch länger auf eine geeignete Windstärke und Sichtweite beim Abflug und der geplanten Landung warten müssen. Er sei sehr aufgeregt gewesen, aber Angst habe er nicht verspürt.
Ursprünglich wollte Carter eigentlich von der knapp 8849 Meter hohen Spitze fliegen. Er habe dann aber nur eine Genehmigung für 8000 Meter erhalten und sich schließlich - auch wegen des Wetters - für eine Stelle etwas darunter entschieden. Sollte er später eine Genehmigung für ganz oben erhalten, möchte er es wieder tun - sofern es mit dem Sponsoring passt. Denn ein Aufstieg auf den Mount Everest mit einer Expeditionsfirma kostet mehrere Zehntausend Euro.
Sowohl Carter als auch seine Expeditionsveranstalter sehen ein Potenzial auf dem Everest für mehr Abenteuersport dieser Art. So gibt es bereits weltweit einen »Climb and Fly«-Trend - nach ihrem Aufstieg fliegen die Bergsteiger wieder zurück. Bislang gab es nach Behördenangaben einige unbewilligte Flüge vom Everest, aber Carters Flug sei der erste mit Genehmigung gewesen.
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