TÜBINGEN. Mit der Angst junger Eltern wird gutes Geld verdient. Dabei sind Überwachungsgeräte für das Kinderzimmer überflüssig – ja sogar schädlich, sagt Christian F. Poets.
Der Leiter der Kinderklinik an der Uni Tübingen forscht seit mehreren Jahren zum plötzlichen Kindstod und sagt: »Es gibt Hinweise darauf, dass Kinder, die mit Monitoren überwacht werden sogar häufiger sterben.« Grund dafür sei, dass die jungen Eltern durch die Konzentration auf technische Hilfsmittel kein gutes Gespür für ihr Kind entwickeln würden.
»Oft gehen dem plötzlichen Kindstod subtile Merkmale voraus. Das bemerken Eltern häufig, wenn sie gelernt haben, wie das Kind normal reagiert«, erklärt Poets. Ein Hinweis sei zum Beispiel, wenn das Baby schnarche. »Erwachsene dürfen schnarchen, Babys aber nicht«, sagt der Kinderarzt.
Durch die Vermeidung von Risikofaktoren könne die Gefahr eines plötzlichen Kindstods stark verringert werden, sagt Poets. (GEA)
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