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Lawine, Gletscher, Schlucht: Tödliche Unfälle in den Bergen

Herrliches Wetter mit strahlend blauem Himmel hat in der Schweiz und Bayern Wanderer, Kletterer und Skifahrer scharenweise in die Natur gelockt - für mehrere Menschen endet dies tödlich.

Garmisch-Partenkirchen
Garmisch-Partenkirchen: totes Ehepaar aus Sachsen-Anhalt gefunden (Symbolbild). Foto: Angelika Warmuth
Garmisch-Partenkirchen: totes Ehepaar aus Sachsen-Anhalt gefunden (Symbolbild).
Foto: Angelika Warmuth

Bei Sportunfällen in den Bergen sind in der Schweiz und Bayern mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen.

Bei Garmisch-Partenkirchen fanden Einsatzkräfte ein totes Ehepaar aus Sachsen-Anhalt. Die 55-Jährige und ihr 60-jähriger Mann seien auf einem verschneiten Wegabschnitt abgestürzt, teilte die Polizei mit. Die Vermieterin ihrer Ferienwohnung hatte die Urlauber am Samstag als vermisst gemeldet, vermutlich seien sie schon am Mittwoch zu ihrer Tour aufgebrochen. Laut Polizei hatten die Urlauber Turnschuhe getragen und waren damit für eine solche Tour nicht ausgestattet gewesen.

Im bayerischen Teil des Karwendelgebirge verunglückte ein 27-Jähriger beim Wandern tödlich. Der Mann war am Donnerstag allein in Richtung westliche Karwendelspitze unterwegs, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Auf schneebedecktem Untergrund sei der Wanderer oberhalb der Mittenwalder Hütte über steiles Felsgelände abgestürzt. Er habe sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen.

Am Karsamstag stürzten drei Skitourengänger im Aletschgebiet im Schweizer Kanton Wallis in eine Gletscherspalte. Nach Angaben der Polizei starb eine Frau, ein Mann wurde schwer, ein weiterer leicht verletzt. Fünf Menschen seien in zwei Seilschaften in der Gletscherregion unterwegs gewesen. Auf einer Höhe von 3600 Metern sei die Schneedecke unter ihnen eingebrochen. Die Zweiergruppe sei 25 Meter tief in eine Gletscherspalte gestürzt. Ein Mann aus der Dreiergruppe stürzte auch, doch konnten seine Begleiter den Sturz auffangen. Bergretter konnten eine 28-jährige Schweizerin nur noch tot bergen. Bei den Verletzten handelt es sich um einen 27- und einen 28-Jährigen Schweizer.

Im Kanton Graubünden in der Südostschweiz gerieten zwei Schweizer Tourengänger in eine Lawine. Der Mann (34) und die Frau (22) waren am Karfreitag mit Skiern auf den knapp 3000 Meter hohen Piz Tomül gestiegen. Mittags hätten andere Skitourengänger sie noch auf dem Gipfel gesehen, berichtete die Polizei. Als Angehörige am Samstag nichts von ihnen hörten, alarmierten sie die Rettung. Bei einem Suchflug entdeckten Retter Signale von Lawinensuchgeräten aus einem Lawinenkegel auf rund 2050 Metern Höhe, wie die Polizei berichtete. Die beiden konnten aber nur noch tot geborgen werden.

Im Kanton Tessin war ein 27-Jähriger aus den Niederlanden am Karfreitag bei einem Canyoning-Trip beim Abseilen in einem Pool mit Wasser steckengeblieben. Der Kletterpartner habe den Mann ans Ufer gebracht und Retter hätten ihn wiederbeleben können, aber er sei später im Krankenhaus gestorben, berichtete die Polizei. Der Unfall ereignete sich in einer Schlucht rund 26 Kilometer nordwestlich von Locarno. Beim Canyoning bewegen sich Sportler durch Klettern, Abseilen und manchmal Schwimmen durch Schluchten. Was zu dem Unfall führte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

© dpa-infocom, dpa:220418-99-952222/2