Düsseldorf (dpa) - Armin Laschet hat nach eigenen Angaben früher hineingelesen in Bücher von Karl Marx und Friedrich Engels. Anfang der 1980er Jahre habe er bei einem Besuch in der DDR ein paar Bände gekauft. »Und die habe ich noch«, sagte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
»Friedrich Engels ist sicher eine weltweit historisch bedeutsame Persönlichkeit«, sagte der CDU-Politiker zum 200. Geburtstag des politischen Philosophen Friedrich Engels (1820-1895) in Wuppertal.
Im Engels-Jahr müssten aber auch die Schattenseiten und Konsequenzen aus seinem Denken berücksichtigt werden. »Die DDR berief sich 40 Jahre lang auch auf Marx und Engels, um den Menschen Freiheit, Bürgerrechte und Demokratie vorzuenthalten, wofür Engels als Person sicher nicht verantwortlich gemacht werden kann«, sagte Laschet der Deutschen Presse-Agentur. Daher erinnere das Engels-Jahr auch daran, »dass wir uns für ein soziales und gerechtes Land mit demokratischen Mitteln einsetzen müssen«.
In Wuppertal, der Geburtsstadt Engels', sei es parteiübergreifend Konsens, dass man sich in diesem Jahr mit seiner Persönlichkeit beschäftige, meinte Laschet. »Und deshalb fand ich, dass man dann auch als Ministerpräsident eine Schirmherrschaft übernehmen kann«, sagte er.
Am 15. Februar wird in Wuppertal in der Oper das Engels-Jahr eröffnet. Der am 28. November 1820 geborene Unternehmer und Arbeiterführer stammte aus einer Industriellenfamilie. Er leitete im Exil in England eine Textilfabrik, kam zu Geld und unterstützte seinen Freund, den Philosophen Karl Marx.