BERLIN. Wer die freien Tage rund um Pfingsten für einen Ausflug nutzen will, muss bei Autofahrten mit Verzögerungen rechnen.
Der ADAC geht davon aus, dass es am langen Wochenende zur ersten Reisewelle des Jahres kommt - mit Verkehrsstörungen, wenn auch nicht ganz so vielen Staus wie vor der Pandemie. Bestes Ausflugswetter erwartet die Menschen in Deutschland aber voraussichtlich nicht: »Auch das verlängerte Pfingstwochenende bringt kein sommerliches Wetter nach Deutschland«, prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD).
Denn Tief »Marco« sorgt für nasses und windiges Wetter. Am Pfingstsonntag lassen die Schauer und Gewitter zwar nach und es wird regional sonnig, sagte Jacqueline Kernn von der Wettervorhersagezentrale. Tags darauf wird es dann gebietsweise auch wärmer als 20 Grad, vor allem im Osten - insgesamt überwiegen aber die Wolken.
Ausflügler sollten sich trotzdem auf längere Fahrtzeiten einstellen - vor allem rund um Hamburg, Berlin, Köln und München und auf den Fernstraßen zur Nord- und Ostsee. Auch auf den Autobahnen Richtung Süden rechnet der ADAC nach den Lockerungen in Österreich mit Stau. Besonders viel los ist voraussichtlich am Freitag, Samstagvormittag und am Montagnachmittag, wenn im Großteil Deutschlands die freien Tage enden. In Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland beginnen dann erst die Pfingstferien.
Zwar ruft die Bundesregierung in der Corona-Pandemie weiter zu Zurückhaltung beim Reisen auf - doch vielerorts öffnet die Außengastronomie und touristische Angebote wie Stadtrundfahrten sind wieder möglich. »Da Reisen ins Ausland nach wie vor eingeschränkt sind und langfristige Urlaubsplanungen nur begrenzt möglich waren, werden sich viele Deutsche eher für einen Kurztrip mit dem Auto im eigenen Land entscheiden«, vermutet der ADAC.
In den Fernzügen der Deutschen Bahn dürfte es über die Pfingsttage ebenfalls voller werden: Der Konzern geht davon aus, dass mehr Reisende unterwegs sein werden als noch zu Ostern, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte. Über die Osterfeiertage hatte die Bahn eine Auslastung in den Zügen von 25 bis 30 Prozent verzeichnet. Das entsprach demnach etwa 40 bis 45 Prozent des Nachfrage-Niveaus, das zu normalen Osterzeiten anfiel. Auf stark nachgefragten Strecken sollen zusätzliche Züge eingesetzt werden.
Aber auch Warnstreiks sind nicht ganz auszuschließen, nachdem die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer am Dienstag im Tarifstreit ein erstes Angebot der Arbeitgeberseite zurückgewiesen hat. Gewerkschafts-Chef Claus Weselsky machte zwar keine konkrete Ankündigungen, schloss er für mögliche Warnstreiks aber keinen Zeitraum aus, auch nicht Pfingsten. (dpa)