Nach dem Diebstahl eines Brustkreuzes des früheren Papstes Benedikt XVI. aus einer Kirche im bayerischen Traunstein hat das dortige Amtsgericht einen Mann zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richterin begründete das Urteil auch mit dem Vorleben des Angeklagten und seinem Vorstrafenregister. Sie bezeichnete den 53-Jährigen nach Angaben einer Gerichtssprecherin vom Dienstag als »reisenden Kriminellen«.
Das sogenannte Pektorale aus der Traunsteiner Stadtkirche Sankt Oswald konnte nicht wieder gefunden werden. Das Kreuz, das der 2022 gestorbene Papst seiner Heimatpfarrei vermacht hatte und das für die Gläubigen einen unschätzbaren ideellen Wert hat, ist etwa 10 bis 15 Zentimeter groß, aus vergoldetem Silber und mit diversen Edelsteinen besetzt.
Der Dieb wurde laut Staatsanwaltschaft seit 1990 in Deutschland und anderen europäischen Ländern wegen diverser Eigentumsdelikte verurteilt und saß mehrfach hinter Gittern. Seit Oktober ist er in Bayern in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Mann Diebstahl im besonders schweren Fall und Sachbeschädigung vorgeworfen und drei Jahre Haft verlangt. Die Verteidigung hatte hingegen auf ein Jahr plädiert. Bis Dienstag hatte aber keine Seite Rechtsmittel eingelegt. Dem Urteil zufolge hatte der Mann am 19. Juni vergangenen Jahres in der Stadtkirche die Plexiglasscheibe vor dem Kreuz aufgehebelt und beschädigt. Nach eigenen Angaben hatte er das Kreuz wegen seines Aussehens entwendet. Offensichtlich war ihm nicht klar, dass es das Brustkreuz Benedikts XVI. war.
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