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Höhlendrama zieht sich in die Länge

Die ersten vier Jungen sind gerettet. Ihnen geht es verhältnismäßig gut. Aber immer noch sitzen acht Thailänder in der Höhle fest. Möglicherweise wird ihre Rettung noch Tage dauern. Alle hoffen, dass es gelingt.

Rettungsarbeiten
Thailändische Soldaten saugen mit Hilfe von Schläuchen Wasser aus der Höhle, in der seit dem 23. Juni zwölf Jugendliche und ihr Trainer eingeschlossen sind. Foto: Royal Thai Navy/
Thailändische Soldaten saugen mit Hilfe von Schläuchen Wasser aus der Höhle, in der seit dem 23. Juni zwölf Jugendliche und ihr Trainer eingeschlossen sind. Foto: Royal Thai Navy/

Mae Sai (dpa) - Das Höhlendrama in Thailand wird sich möglicherweise noch weiter in die Länge ziehen. Nach der glücklichen Rettung der ersten vier Jungen aus 15 Tagen Gefangenschaft machte sich ein Team von Spezialtauchern am Montag für weitere Einsätze bereit.

Der Beginn zögerte sich jedoch hinaus, ohne dass dafür Gründe bekannt wurden. Insgesamt sind noch acht Spieler der jugendlichen Fußballmannschaft und ihr Trainer in der Höhle. Weil schwere Regenfälle drohen, ist der Einsatz auch ein Wettlauf gegen die Uhr.

Höhlendrama Thailand
Mitglieder des thailändischen Rettungsteams bereiten sich auf die Rettungsaktion vor. Foto: Royal Thai Navy/dpa
Mitglieder des thailändischen Rettungsteams bereiten sich auf die Rettungsaktion vor. Foto: Royal Thai Navy/dpa

Dem internationalen Taucherteam war es am Sonntag mit einer spektakulären Rettungsaktion gelungen, die ersten vier Jungen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren herauszubekommen. Die Kinder werden jetzt in einem Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai behandelt, etwa 50 Kilometer von der Höhle entfernt. Noch am Montag sollten sie ersten Besuch von ihren Familien bekommen dürfen. Ihr Gesundheitszustand ist nach Angaben der Behörden zufriedenstellend.

Soldaten beim Rettungseinsatz
Soldaten tragen eine Pumpe mit deren Hilfe Wasser aus der Höhle, in der zwölf Jugendliche und ihr Trainer eingeschlossen sind, gepumpt werden soll. Foto: Sakchai Lalit/AP
Soldaten tragen eine Pumpe mit deren Hilfe Wasser aus der Höhle, in der zwölf Jugendliche und ihr Trainer eingeschlossen sind, gepumpt werden soll. Foto: Sakchai Lalit/AP

Über das weitere Vorgehen schwiegen sich die thailändischen Rettungskräfte am Montag zunächst einmal aus. Der Gouverneur der Provinz, Narongsak Osottanakorn, hatte nach der Rettung der ersten Kinder eine Pause von 10 bis 20 Stunden angekündigt. Dies würde einen Neubeginn um spätestens 12.00 Uhr MESZ bedeuten. In dieser Zeit sollten die Atemluftvorräte in der Höhle aufgefrischt werden. Die Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non liegt ganz im Norden Thailands an der Grenze zu Myanmar.

Rettungskraft
Eine Rettungskraft macht sich auf den Weg zum Eingang der Höhle, in der sich die Jugendlichen und ihr Betreuer befinden. Foto: Sakchai Lalit/AP
Eine Rettungskraft macht sich auf den Weg zum Eingang der Höhle, in der sich die Jugendlichen und ihr Betreuer befinden. Foto: Sakchai Lalit/AP

Thailands Innenminister Anupong Paojinda kündigte an, dass die Taucher, die mit ihrer ersten Aktion am Sonntag Erfolg hatten, wieder zum Einsatz kommen. Vor dem Eingang waren vormittags Krankenwagen und Hubschrauber zu beobachten. Die Rettung der Jugendmannschaft, die in etwa vier Kilometern Tiefe festsitzt, gilt als äußerst gefährlich. An manchen Stellen ist der Weg hinaus extrem eng. Darüber hinaus kann man im Wasser kaum sehen. Jeweils zwei Retter nehmen die Jungen ins Schlepptau. Die Kinder sind alle mit Taucherbrille ausgerüstet und werden von den Männern mit Sauerstoff versorgt.

Höhlendrama in Thailand
Die in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jungen haben einen Brief an ihre mitbangenden Familien geschrieben. Foto: Handout/Royal Thai Navy Facebook Page/AP
Die in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Jungen haben einen Brief an ihre mitbangenden Familien geschrieben. Foto: Handout/Royal Thai Navy Facebook Page/AP

Insgesamt sind etwa 90 Taucher im Einsatz. Das Kernteam besteht aus 18 Spezialtauchern, davon der größte Teil aus dem Ausland, aus Ländern wie Australien und Großbritannien. Die australische Außenministerin Julie Bishop äußerte die Erwartung, dass die Jungen wie am Sonntag in Vierer-Gruppen aus der Höhle gebracht würden. Dies würde bedeuten, dass sich die Aktion noch mehrere Tage hinzieht. Nach heftigen Regenfällen in der Nacht schien am Montag in der Gegend die Sonne.

Rettungsaktion bei Höhlendrama
Rettungswagen nahe der Unglückshöhle: Die Retter hatten sich nach langen Vorbereitungen erst am Morgen endgültig zu dem Einsatz entschlossen. Foto: Sakchai Lalit/AP
Rettungswagen nahe der Unglückshöhle: Die Retter hatten sich nach langen Vorbereitungen erst am Morgen endgültig zu dem Einsatz entschlossen. Foto: Sakchai Lalit/AP

Die Retter hatten sich nach langen Vorbereitungen erst am Sonntagmorgen endgültig zu dem Einsatz entschlossen. Das Drama dauert seit dem 23. Juni, als Wassermassen die Gruppe mehrere Kilometer tief in der Höhle eingeschlossen hatten. Die Rettung ist äußerst gefährlich: Bei den Vorbereitungen kam ein thailändischer Taucher in der Nacht zum Freitag ums Leben.

Rettungstaucher
Ein Rettungstaucher hängt seine Ausrüstung nahe der Höhle auf. Foto: Sakchai Lalit/AP
Ein Rettungstaucher hängt seine Ausrüstung nahe der Höhle auf. Foto: Sakchai Lalit/AP

Mit dem ersten Wiedersehen mussten sich die Familien der vier geretteten Jungen zunächst gedulden. Der achte Stock der Klinik in Chiang Rai, wo die Jungen die erste Nacht nach ihrer Rettung verbrachten, ist von der Polizei abgesperrt. Am Montag war zu beobachten, wie eine erste Gruppe von Zivilisten eingelassen wurde. Von Seiten des Krankenhauses gab es aber keine Bestätigung dafür, dass dies bereits Familienangehörige waren.

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