Das von einer Gewaltwelle gebeutelte Schweden kommt weiterhin nicht zur Ruhe. Bei erneuten Schüssen und Explosionen nahe Stockholm und der Universitätsstadt Uppsala wurden innerhalb von weniger als zwölf Stunden insgesamt drei Menschen getötet.
Bei zwei Taten südlich von Stockholm wurden am Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag zwei Männer erschossen, am frühen Donnerstagmorgen wurde dann eine junge Frau bei einer Explosion nördlich von Uppsala getötet. Nach Informationen des schwedischen Rundfunksenders SVT gibt es bei zwei der tödlichen Vorfälle Verbindungen zum kriminellen Foxtrot-Netzwerk, das im Zentrum der jüngsten Gewaltwelle steht.
Bandenkriminalität eskaliert
Schweden ringt seit Jahren mit der grassierenden Bandenkriminalität, immer wieder gibt es Schüsse und vorsätzlich herbeigeführte Explosionen. Dabei sterben regelmäßig Menschen, häufig junge Männer oder Minderjährige. Im Zuge des vermuteten bandeninternen Konflikts beim Foxtrot-Netzwerk eskalierte die Gewalt jüngst erneut - bereits elf Menschen wurden in diesem Monat erschossen, darunter auch Unbeteiligte. Damit sei der September in Sachen Schusswaffengewalt der tödlichste Monat seit Ende 2019, berichtete SVT.
Weitaus seltener ist es, dass Menschen bei den Detonationen getötet werden - umso dramatischer ist daher die jüngste Explosion bei Uppsala. Die getötete Frau war etwa 25 Jahre alt. Darüber hinaus entstanden größere Schäden an mehreren Häusern. Zwei Männer wurden später unter Mordverdacht festgenommen.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte er verschiedene Explosionen rund um Stockholm gegeben, bei denen Menschen verletzt wurden und es größere Schäden an Wohnhäusern gab. Eine davon geschah am Montagabend in einem Haus, in dem die 26-jährige Leichtathletin Irene Ekelund wohnt. Sie habe ihren Hund genommen, sei aus dem Fenster gesprungen und gelaufen, schrieb die Sprinterin auf Instagram.
© dpa-infocom, dpa:230928-99-364917/3