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Geiselnahme: Was genau passierte im Lübecker Gefängnis?

Nach rund fünf Stunden in der Gewalt eines Häftlings haben Einsatzkräfte die Frau gewaltsam befreit. Nun will die Polizei weitere Informationen veröffentlichen.

Justizvollzugsanstalt Lübeck
Rettungsfahrzeuge verlassen die Justizvollzugsanstalt. Die Geiselnahme ist unblutig zu Ende gegangen. Foto: Daniel Bockwoldt
Rettungsfahrzeuge verlassen die Justizvollzugsanstalt. Die Geiselnahme ist unblutig zu Ende gegangen. Foto: Daniel Bockwoldt

LÜBECK. Nach dem glücklichen Ende einer mehrstündigen Geiselnahme im Gefängnis von Lübeck laufen Ermittlungen, wie es dazu kommen konnte. Die Polizei will am Dienstag Details zu den Vorgängen bekanntgeben.

Rund fünf Stunden nach Beginn der bewaffneten Geiselnahme hatten Spezialkräfte den Täter am Montagabend überwältigt und dabei leicht verletzt. Sein Opfer blieb körperlich unversehrt.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich bei der Geisel um eine Psychologin der Justizvollzugsanstalt und bei dem mutmaßlichen Täter um einen rumänischen Sexualstraftäter. Die Frau wurde nach Ende der Geiselnahme ärztlich betreut.

Polizisten kamen bei dem Einsatz nicht zu Schaden. Kurz vor der Polizeiaktion waren drei Detonationen vom Gelände der JVA zu hören, mutmaßlich handelte es sich dabei um den Zugriff der Beamten.

Es war nicht die erste Geiselnahme im Lübecker Gefängnis. Am Heiligabend 2014 hatten vier Männer einen Justizvollzugsbeamten in ihre Gewalt gebracht, um ihre Flucht aus dem Gefängnis zu erzwingen. Der Versuch scheiterte. Im Juli 1997 hatte ein Mann in der JVA Lübeck einer Sozialpädagogin nach einem Gespräch in ihrem Büro plötzlich ein selbstgebasteltes Messer an den Hals gehalten und sie rund fünf Stunden in seiner Gewalt behalten. Das Ganze war damals unblutig beendet worden, als der Geiselnehmer mit der Frau das Gefängnis in einem präparierten Fluchtauto hatte verlassen wollen. (dpa)