ULM. Die Polizei hat eine Geiselnahme am Ulmer Münsterplatz mit Hilfe von Schusswaffengebrauch beendet. »Der Täter wurde festgenommen. Die Geisel blieb unverletzt«, teilte das Polizeipräsidium mit. Der Geiselnehmer ist nach dpa-Informationen aus Sicherheitskreisen schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter soll wohl bei der Bundeswehr gewesen sein, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur weiter. Er habe mehrere Kurz- und Langwaffen dabeigehabt.
Gegen 18.45 Uhr hatte die Geiselnahme einer Mitteilung zufolge in einem Geschäft am Münsterplatz begonnen. Um 20.20 Uhr habe ein männlicher und bewaffneter Täter mit einer Geisel das Gebäude verlassen und sei geflohen. Dabei habe die Polizei geschossen. Wie oft die Polizei geschossen hatte, konnte ein Sprecher anfangs noch nicht sagen.
Sperrung des Münsterplatzes
Die Polizei hatte wegen des Einsatzes den zentralen Münsterplatz in Ulm und die Zugänge dorthin gesperrt. »Das Gebiet weiträumig meiden«, schrieb das Präsidium im Kurznachrichtendienst X (früher: Twitter).
Ein Sprecher der Polizei sagte, für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr. Um die Polizistinnen und Polizisten bei ihrer Arbeit nicht zu behindern, sollten Menschen das Gebiet aber möglichst meiden. Unter anderem über den Kurznachrichtendienst X wolle man die Öffentlichkeit weiter informieren, sobald dies möglich sei.
Polizisten schickten Passanten vom Münsterplatz und sperrten das Gelände mit rot-weiß-gestreiftem Flatterband ab. Das Stadthaus wurde geräumt. Dort hatte es am Abend eine Veranstaltung gegeben.
Auf dem Gelände herrschte am späteren Abend Leere. Auf dem Platz stand ein gepanzertes Fahrzeug. Junge Menschen standen an den Absperrungen, einige filmten mit Handys und unterhielten sich leise.
Der Münsterplatz liegt im Herzen der 130.000-Einwohner-Stadt an der Donau, an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Wahrzeichen der Stadt ist das Ulmer Münster auf jenem Platz, an dem der Einsatzort liegt. Es hat den mit 161,53 Metern höchsten Kirchturm der Welt. (dpa)