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Farbenfroher Start in die Karnevalszeit in Mainz

Der Feinstaub vom Feuerwerk hat sich kaum gelegt, da setzen die Mainzer Narren mit ihrem Neujahrsumzug einen Kontrapunkt. Die Fastnacht sei auch als Gegengewicht zu manchen aktuellen Diskussionen wichtig, sagt der Präsident vom Carneval-Verein.

Neujahrsumzug der Mainzer Garden
Zwei Mainzer Schwellköppe schauen sich beim Umzug an. Foto: Andreas Arnold/dpa
Zwei Mainzer Schwellköppe schauen sich beim Umzug an. Foto: Andreas Arnold/dpa

Mainz (dpa) - Den gleichzeitigen Beginn des neuen Jahres und der Fastnachtszeit haben Tausende Mainzer mit einem farbenprächtigen Umzug gefeiert. Bei strahlendem Sonnenschein und frostigen Temperaturen zogen am Neujahrstag mehr als 1600 Gardisten und Musiker durch die Straßen der rheinischen Karnevalshochburg.

Am Straßenrand jubelten ihnen einige Tausend Zuschauer zu, mit vielstimmigem »Prost Neujahr« und noch etwas zaghaftem »Helau«. Anders als in Köln und Düsseldorf mit dem Auftakt am 11.11. beginnt die närrische Zeit in Mainz offiziell mit dem Neujahrstag.

»Endlich geht es los«, sagte Udo Völker, der mit einer Standarte der Mainzer Ranzengarde pünktlich um 11.11 Uhr loslief. »Da haben wir lange daraufhin gefiebert. Jetzt freut sich das Narrenherz.« Alles sei vorbereitet für eine gute Kampagne 2020 mit dem Höhepunkt am Rosenmontag, freute sich der Präsident des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), Reinhard Urban, der am Getränkestand selbst mit ausschenkte. »Die Fastnacht hat in diesen Zeiten eine besondere Bedeutung, weil sie ein Gegengewicht zu manchen schwierigen Diskussionen setzt.«

Die Teilnehmer der 25 Fastnachtsgarden, Spielmanns- und Fanfarenzüge zogen am Fastnachtsbrunnen auf dem Schillerplatz vorbei zum Dom. Dort versammelten sich die Gruppen nach dem Mittagsgeläut der Domglocken zu einem Platzkonzert.

»Beim Aufmarsch der Garden werden die Uniformen zum ersten Mal ausgeführt«, sagte der Sprecher der Zugleitung beim Mainzer Carneval-Verein (MCV), Hans-Jörg Langenbach. Die Uniformen entstanden als satirische Antwort auf das Militär, das im 19. Jahrhundert in der Garnisonsstadt Mainz eine dominierende Rolle spielte. »Das Besondere des Neujahrsumzugs ist es, dass die Leute nach dem Feiern in der Silvesternacht gleich wieder gut drauf sind und den Start in die Fastnacht feiern«, fügte Langenbach hinzu. »Wir haben einfach durchgemacht«, lachte Annelie Richter von den Schwarzen Husaren.

Mit einem Bollerwagen voller Bretzeln und einigen Kisten Sekt kam Ranzengardist Richard Both zum Neujahrsumzug und begrüßte seine Tochter und Freunde mit einer Umarmung: »Es ist schön, sich mal wieder so richtig körperlich zu treffen, nicht nur virtuell, sondern auch in echt.«

Höhepunkt der Mainzer Fastnacht ist am 24. Februar der Rosenmontagszug. Das Motto der aktuellen Kampagne steht im Zeichen der Herzlichkeit: »Humor ist Meenzer Lebensart, mit Herz und Toleranz gepaart.«

Neujahrsumzug